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Obama punktet wieder

17. Oktober 2012

US-Präsident Obama und Herausforderer Romney haben ihre zweite TV-Debatte bestritten. Obama war bedeutend angriffslustiger als im ersten Rededuell vor zwei Wochen. Aber auch Romney teilte gegen den Präsidenten aus.

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Obama und Romney beim zweiten TV-Duell (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Druck auf beide Kandidaten war groß: Drei Wochen vor der Präsidentenwahl galt es vor Millionen Zuschauern den richtigen Ton zu treffen. So könnte denn der Auftritt der Kandidaten Barack Obama und Mitt Romney in der Universität in Hempstead im Staat New York Wahl entscheidend sein. Die TV-Debatte war als sogenanntes "Townhall-Meeting" gestaltet, bei dem ausgewählte Bürger Fragen stellen konnten. Themen waren sowohl die Innen- als auch die Außenpolitik. Von Beginn an standen die hohe Arbeitslosigkeit und die schwache US-Konjunktur im Mittelpunkt. Obama kündigte eine Änderung des Steuerrechts an, um mehr Industriearbeitsplätze zu schaffen. Romney warf dem Präsidenten vor, die Mittelschicht vernachlässigt zu haben. Obama konterte, Romney wolle Politik für die Reichen machen. Im Gegenzug machte Romney den Präsidenten für die stagnierende US-Wirtschaft verantwortlich. Einen heftigen Schagabtausch lieferten sich die Kontrahenten auch über die Energiepolitik. Romney warnte vor Einschränkungen bei der Öl- und Gasförderung. Obama warf dem Republikaner vor, sich seine Energiepolitik von der Ölindustrie diktieren zu lassen und plädierte für den Ausbau der erneuerbaren Energien.

In der Fernseh-Arena von Hempstead: Obama und Romney (Foto: REUTERS)
In der Fernseh-Arena von Hempstead: Obama und RomneyBild: REUTERS

Umfrage: Obama besser

Laut einer nicht repräsentativen Schnellumfrage hat Obama in der neuen Diskussionsrunde gegen Romney deutlich besser abgeschnitten als bein letzten Mal. In der Umfrage von CNN/ORC sagten 46 Prozent der Befragten, der Amtsinhaber habe die TV-Debatte gewonnen. 39 Prozent sahen den Republikaner Romney vorn. Die Autoren der Erhebung betonten allerdings, dass die Differenz von sieben Punkten im Fehlerbereich der Umfrage liege.

Beim Auftakt vor zwei Wochen hatten noch 67 Prozent Romney vorn gesehen. Damals hielten nur 25 Prozent der Befragten Amtsinhaber Obama für überzeugender. Obama hatte zur allgemeinen Verwunderung sehr passiv auf die Angriffe seines Kontrahenten reagiert. Daraufhin hatte Romney in landesweiten Wählerbefragungen den lange Zeit deutlich führenden Obama eingeholt und teilweise überholt.

Obama punktet bei zweitem TV-Duell

Vor dem TV-Duell fast gleichauf

Der US-Sender CNN errechnete vor der neuen TV-Runde aus sieben aktuellen Umfragen unter wahrscheinlichen Wählern, dass das Rennen extrem eng ist. Demnach hatte Romney im Schnitt mit 48 zu 47 Prozent knapp die Nase vorn. Laut einer am Dienstag veröffentlichten USA Today/Gallup-Umfrage hatte es der Republikaner geschafft, in den besonders heiß umkämpften Swing States in der Gunst der weiblichen Wähler fast mit Obama gleichzuziehen (48 zu 49 Prozent).

Intensivtraining im "Debatten-Camp"

Wie wichtig die beiden Kandidaten den Auftritt in Hempstead nahmen, zeigte schon ihre ausführliche Vorbereitung. Obama zog sich für ein dreitägiges "Debatten-Camp" im Staat Virginia zurück und trat zuletzt kaum noch öffentlich in Erscheinung. Auch Romney war in den letzten Tagen intensiv mit den Proben für das Duell beschäftigt. Beide Seiten schalteten neue Fernsehspots. In einem Video warfen die Demokraten Romney vor, er wolle mit seinem jüngsten Rückzug auf gemäßigtere Positionen die Wähler hinters Licht führen.

Der frühere demokratische Präsident Bill Clinton schaltete sich in die Debatte um die US-Wirtschaftspolitik ein und nahm in einem Video die Steuerpläne des Republikaners auseinander. Romneys Vize-Kandidat Paul Ryan erklärte in den Staaten Ohio und Wisconsin, Obama habe in seiner Regierungszeit eine schwierige Wirtschaftslage weiter verschlimmert.

Vor der Wahl am 6. November wird es noch ein drittes TV-Duell zwischen den beiden Kandidaten geben. Es ist für den 22. Oktober in Florida geplant.

qu/wl/hp (dpa, dapd, rtr, afp, CNN)

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