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Nächster Schritt: US-Waffenlieferungen an Indien

3. März 2006

Kurz nach dem Beschluss einer Nuklear-Zusammenarbeit mit Indien haben die USA angeboten, dem Land hoch entwickelte Waffen zu verkaufen. Auch Pakistan will sich um ein Atomabkommen mit den USA bemühen.

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Bald mit indischen Piloten an Bord? Kampfflugzeug F-16 mit RaketenBild: AP

Das US-Verteidigungsministerium kündigte am Donnerstag (2.3.06) zeitgleich mit dem Besuch von Präsident George W. Bush in Indien an, der nächste Schritt sei nun, Gespräche über künftige Geschäfte in die Realität umzusetzen. Vor einigen Jahren hätte noch niemand über die Aussichten auf ein Rüstungsgeschäft mit Indien gesprochen. "Heute sind die Aussichten vielversprechend, ob im Bereich Kampfflugzeuge oder Hubschrauber (...)", hieß es in der Erklärung, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Ein bestimmtes Geschäft nannte das Ministerium nicht, betonte aber, es sei bereit, F-16-Kampfjets von Lockheed Martin sowie F/A-18-Jets von Boeing zu liefern.

Historischer Schritt

Bush hatte die vereinbarte Zusammenarbeit bei der zivilen Nutzung der Atomenergie nach einem Treffen mit dem indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh in Neu-Delhi als "historisches Abkommen" bezeichnet. Sollte auch der US-Kongress dem Vertrag zustimmen, könnte Indien von US-Unternehmen Atomtechnik kaufen. Dies wäre ein bedeutender Durchbruch für Indien.

Nach mehr als 30-jährigem Boykott wären die USA das erste Land der Welt, das wieder Atomtechnologie und Nuklearmaterial zur zivilen Nutzung an Indien exportiert. Die USA liefern seit den indischen Atomwaffentests in den 1970er Jahren kein Nuklearmaterial mehr an Indien, das den Atomwaffensperrvertrag nicht unterzeichnet hat.

Ablauf wie geplant

Bush besucht am Freitag zusammen mit seiner Ehefrau Laura für einige Stunden die indische High-Tech-Metropole Hyderabad. Am Abend ist dann eine Rede Bushs in Neu-Delhi geplant.

Indiens Erzrivale Pakistan kündigte an, sich beim Besuch Bushs am Samstag in Islamabad ebenfalls um ein entsprechendes Atomabkommen zu bemühen. Am Donnerstag waren bei einem Anschlag auf das US-Konsulat in der südpakistanischen Hafenstadt Karachi vier Menschen getötet worden, darunter ein amerikanischer Diplomat. Bush betonte, er werde trotz des Anschlags nach Islamabad reisen. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf ist ein enger Verbündeter Washingtons im Kampf gegen den internationalen Terrorismus. (mas)