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NSA überwacht auch US-Datenverkehr

21. August 2013

Wie umfangreich sind die Spähaktionen des amerikanischen Auslandsgeheimdienstes NSA tatsächlich? Das Wall Street Journal präsentiert jetzt neue Fakten.

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Hand an Laptop-Tastatur (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die National Security Agency hat den Datenverkehr innerhalb der USA viel stärker im Visier als bisher bekannt. Nach Informationen des Wall Street Journal kann die NSA mit Hilfe der Telekommunikations-Unternehmen auf rund 75 Prozent des amerikanischen Internetverkehrs zugreifen, auf der Suche nach nachrichtendienstlich verwertbaren Informationen. Dafür würden die Daten an über einem Dutzend Knotenpunkten abgegriffen, schreibt das Blatt und bezieht sich auf frühere und aktive NSA-Beamte sowie Mitarbeiter von Technologiefirmen.

Eigentlich ist die Überwachung von US-Bürgern in den Vereinigten Staaten durch die Verfassung und die Gesetze der USA strikt reglementiert. Offiziell hieß es deshalb auch stets, Amerikaner würden nicht überwacht. Bestenfalls gebe es Einzelfälle - unter Beachtung der Gesetze.

"US-Kommunikation zufällig abgefangen"

Ziel des Überwachungssystems sei es, so das WSJ weiter, verdächtige Kommunikation mit dem Ausland abzufangen, oder solche, bei der beide Teilnehmer sich außerhalb der USA befänden, aber die Daten über amerikanische Server gingen.

NSA-Vertreter erläuterten dem Blatt, die große Überwachungskapazität des Systems mache es aber wahrscheinlicher, dass auch reine US-Kommunikation zufällig abgefangen werde.

Metadaten verraten viel mehr

Nach Erkenntnissen des Wall Street Journal speichert die NSA in einigen Fällen auch Inhalte der E-Mails, die unter US-Bürgern verschickt werden. Zudem würden Telefonate gefiltert, die innerhalb der USA über das Internet laufen. Das Blatt schreibt weiter, diese gemeinsam mit den Telekom-Firmen aufgesetzten Überwachungsprogramme zeigten, "dass die NSA in der Lage ist, fast alles, was online passiert zu verfolgen, solange es von einem breit angelegten Gerichtsbeschluss gedeckt ist".

Die NSA teilte dazu auf Anfrage mit, Auftrag des Geheimdienstes sei es, ausländische Gegner zu bekämpfen, die dem Land Schaden zufügen wollten. Die USA würden geschützt und dabei achte man genauestens darauf, dass die Privatsphäre der US-Bürger respektiert werde.

se/sti (rtr, dpa, WSJ)