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Politik

NRW will Global Media Forum fördern

Helena Kaschel
20. November 2018

Die Landesregierung aus CDU und FDP hat angekündigt, die internationale Medienveranstaltung der Deutschen Welle deutlich stärken zu wollen. Das Format soll zur "Münchner Sicherheitskonferenz für Medienpolitiker" werden.

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Limbourg Liminski Landesregierung NRW unterstützt das Veranstaltungsformat GMF
Staatssekretär Nathanael Liminski (CDU, links) und DW-Intendant Peter Limbourg stellen die geplante Kooperation vorBild: Land NRW

600.000 Euro jährlich will die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) für die Förderung des Global Media Forums (GMF) bereitstellen, erklärte der für Medien zuständigen Staatssekretär Nathanael Liminski. "Mit vereinten Kräften" wolle man "das seit vielen Jahren etablierte und überaus erfolgreiche Global Media Forum am internationalen Standort Bonn Schritt für Schritt weiterentwickeln", so Liminski bei einem Pressegespräch in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Ziel des Landes NRW und der Deutschen Welle als Veranstalter sei es, das Format "zu einem festen Treffpunkt der deutschen und internationalen Medienbranche zu profilieren".

Das primär vom Auswärtigen Amt geförderte Global Media Forum wird seit 2008 in Bonn ausgerichtet. Jährlich nehmen rund 2000 Menschen aus über 140 Ländern an der internationalen und interdisziplinären Medienveranstaltung der Deutschen Welle teil. Das Format dient als Diskussionsplattform etwa für Fragen des digitalen Wandels und der Zukunft der Medienfreiheit. Auch aktuelle außenpolitische Fragen oder die nachhaltige Entwicklung in der Kreativwirtschaft gehören zu den Themenschwerpunkten.

Global Media Forum Yusuf Omar
Eine Flasche als Mobile-Reporting-Werkzeug: Beim Global Media Forum geht es auch um die Zukunft des JournalismusBild: DW/K.Danetzki

"Schlüsselrolle als Ort der Diskussion"

Laut Staatssekretär Liminski soll das Global Media Forum künftig Teil eines ganzjährig ausgelegten Veranstaltungskonzepts sein, das das Medienforum NRW ablösen soll. Der seit 1989 jährlich stattfindende mehrtägige Medienkongress habe sich "überholt" und sei "in der Branche nicht mehr gefragt".

Stattdessen wolle man die "Perlenkette an erfolgreichen Veranstaltungen des Medien-Digital-Landes polieren und profilieren". Dazu zählten vor allem international ausgerichtete Formate wie die Computer- und Videospielmesse Gamescom und das Film Festival Cologne. Das Global Media Forum spiele in diesem Zusammenhang eine "Schlüsselrolle als Ort der Diskussion über ethische und journalistische Fragen rund um Journalismus mit Zukunft", so Liminski.

GMF 2018: Global Inequalities

DW-Intendant Peter Limbourg erklärte, das Format biete dem Land Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit, "sich einem globalen Publikum als innovativer Medien und Digitalstandort zu präsentieren". Was die Münchner Sicherheitskonferenz für Sicherheitspolitiker sei, "das wollen wir mit dem Global Media Forum für Medienpolitiker weltweit erreichen". Idealerweise könnten bestehende Netzwerke des Bundeslandes in Bereichen wie Medien, Wirtschaft und Bildung helfen, die internationalen Kontakte des Senders mit deutschen Medienschaffenden und Entscheidungsträgern zu vernetzen.

Global Media Forum soll auch in Deutschland bekannter werden

Wie die geplanten Fördermittel konkret eingesetzt werden sollen und ob sich durch den höheren finanziellen Spielraum etwas an der inhaltlichen Ausrichtung oder dem Rahmen des Global Media Forums ändern wird, ist noch unklar. Intendant Limbourg betonte auf Nachfrage, man wolle "keinen Goldstaub auf das Format pusten" - die Veranstaltung solle nicht an Bodenständigkeit und Zugänglichkeit verlieren.

Session | Digital (in)equalities: How to ensure equal access for all
Teilnehmerinnen des Global Media Forum 2018, das unter dem Titel "Global Inequalities" stattfandBild: DW/U. Wagner

Er gehe aber davon aus, dass man beispielsweise mehr hochkarätige Redner einladen und durch diese Unterstützung eine höhere Bekanntheit des Events in Deutschland erreichen könne.

Zu den prominenten Teilnehmern des Global Media Forum zählten in den vergangenen Jahren unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, SPD-Parteivorsitzende Andrea Nahles, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sowie der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger. Die Deutsche Welle konnte aber in der Vergangenheit auch zahlreiche internationale Gäste wie den ehemaligen afghanischen Präsidenten Hamid Karzai, die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi oder die Menschenrechtskommissarin des Europarates Dunja Mijatović für das Event gewinnen.

Die 12. Ausgabe des Global Media Forums findet vom 27. bis 28. Mai 2019 in Bonn unter dem Titel "Shifting Powers" statt. Medienschaffende aus aller Welt diskutieren gemeinsam mit Entscheidern und Multiplikatoren aus Politik, Zivilgesellschaft, Kultur und Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft, wie sich vor dem Hintergrund der globalen Machtverschiebungen die Arbeit, Bedeutung und Vernetzung der Medien verändert.