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Notstand wegen Algenpest in Florida

2. Juli 2016

Schwimmen verboten: Wegen einer giftigen stinkenden Algenbrühe sind mehrere Strände im US-Bundesstaat Florida geschlossen worden. Gouverneur Rick Scott rief für drei Bezirke im Südosten den Notstand aus.

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Toxische Algen in der Nähe von Palm Beach in Florida (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/ZUMA Wire/L. Waters

Die Anordnung trifft die Bezirke St. Lucie, Martin und Palm Beach hart. Denn sie zählen zur sogenannten Treasure Coast (Schatzküste), einer besonders beliebten Touristenregion am Atlantik. Die Strände wurden ausgerechnet vor einem verlängerten Feiertagswochenende gesperrt, an dem stets besonders viele Besucher kommen. Die USA begehen alljährlich am 4. Juli ihren Unabhängigkeitstag.

Grund für das Algenproblem sind nach Medienberichten Wasserableitungen aus dem Lake Okeechobee, der rund 60 Kilometer entfernt ist. Der größte Binnensee Floridas ist durch agrarwirtschaftliche Abfallprodukte verschmutzt und hat ein 80 Jahre altes Deichsystem. Um nahegelegene Städte vor Überflutungen zu schützen, wird regelmäßig Wasser abgelassen, das durch Kanäle in Flüsse und Meeresbuchten gelangt. Wenn zu viele Schadstoffe eingeschwemmt werden, verursacht die Mischung aus Frisch- und Salzwasser an Flussmündungen eine grünblaue Algenblüte.

Dicke grüne Pflanzenschicht

Diesmal ist das Problem besonders schlimm: Das US-Fernsehen zeigte Bilder von einer Seekuh, die Mühe hatte, aus der dicken grünen Schicht aufzutauchen. Helfer in Booten begossen sie mit Frischwasser aus Schläuchen.

Ein Kind neben beim Protestschild gegen die Algenblüte in Florida (Foto: dpa)
Die Organisation "Bürger für sauberes Wasser" demonstriert bei Stuart Beach gegen die AlgenblüteBild: picture-alliance/ZUMA Press/A. Eyestone

Am Freitag hatte der republikanische Senator Marco Rubio die betroffene Region besucht. Bei einer Tour auf dem St. Lucie River rief er Präsident Barack Obama auf, den Ausnahmezustand auszurufen, um Geschäftsleuten zu helfen, die von der Algenblüte besonders geschädigt werden. Die Auswirkungen der Ausbreitung der stinkenden Pflanzen seien für den Fremdenverkehr und Kleinunternehmen "katastrophal". Er könne sich nicht an einen vergleichbaren Vorfall irgendwo sonst im Land erinnern. Rubios demokratischer Senator Bill Nelson forderte das Army Corps of Engineers auf, den Wasseraustausch zwischen dem St. Lucie River und dem Lake Okeechobee zu stoppen.

kle/uh (dpa, ape)