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Nordkorea rüstet verbal ab

6. Juni 2013

Nach monatelangen Muskelspielen und Drohgebärden hat das kommunistische Regime in Pjöngjang Südkorea Verhandlungen über die Industriezone Kaesong vorgeschlagen. Kommt jetzt auch wieder Bewegung in die Atomfrage?

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Der Industriekomplex Kaesong in Nordkorea (Foto:picture alliance/Kyodo)
Nordkorea KaesongBild: picture alliance/Kyodo

Zwei Monate nach der Schließung des gemeinsamen Industriekomplexes Kaesong hat Nordkorea seinem südkoreanischen Nachbarn überraschend Gespräche über dessen Wiedereröffnung angeboten. Es stehe dem Süden frei, über Ort und Zeit des Treffens zu entscheiden, erklärte das nordkoreanische Komitee für eine friedliche Wiedervereinigung Koreas in Pjöngjang.

In der grenznahen Sonderwirtschaftszone auf nordkoreanischem Boden (Foto) hatten sich seit 2004 mehr als 120 südkoreanische Firmen angesiedelt. Als Eskalationsstufe im Konflikt mit dem Süden verweigerte die nordkoreanische Führung den Südkoreanern seit Anfang April den Zugang. Die mehr als 50.000 dort tätigen Arbeiter aus dem Norden wurden abgezogen.

Kommunikationsverbindungen als zweites Thema

Sollte die Regierung in Seoul das Gesprächsangebot annehmen, wolle die kommunistische Führung zudem die jüngst unterbrochenen Kommunikationsverbindungen wieder aufnehmen, hieß es in Pjöngjang weiter. Damit deutet Nordkorea ein grundsätzliches Interesse an einer Entspannung auf der koreanischen Halbinsel an.

Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hatten sich in den vergangenen Monaten massiv verschlechtert. So hatte der Norden mit einem Raketentest UN-Vorgaben verletzt, einen dritten Nukleartest vorgenommen sowie den USA und Südkorea mit einem Atomkrieg gedroht. Zuletzt schien sich die Lage jedoch leicht zu entspannen. Nach US-Angaben zog Nordkorea in Position gebrachte Mittelstreckenraketen wieder ab.

sti/uh (afp, rtr)