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Nordkoreas Moratorium lässt Staatengemeinschaft hoffen

1. März 2012

Die Ankündigung der nordkoreanischen Führung, ihr umstrittenes Atomprogramm auszusetzen, wird international begrüßt. Doch wird das isolierte Land seinen Worten auch Taten folgen lassen?

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Symbolbild Atomprogramm Nordkorea (Foto: AP)
Bild: AP

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigt sich nach dem Einlenken Nordkoreas im Atomstreit "ermutigt", auch die Internationale Atomenergiebehörde IAEA sowie Regierungsvertreter Südkoreas, Chinas, Russlands und Japans äußern sich optimistisch. Das Außenministerium in Seoul nannte die Zugeständnisse der neuen Führung beachtenswert. Japans Außenminister Koichiro Gemba nannte das Moratorium "einen Schritt in die richtige Richtung". Von einer sofortigen Wiederaufnahme der Sechse-Gespräche könne aber nicht die Rede sein.

Zweieinhalb Monate nach der Machtübernahme durch Kim Jong Un hatte sich Nordkorea überraschend zu einem Atomteststopp bereiterklärt. Das Moratorium gelte auch für den Start von Langstreckenraketen und die Uran-Anreicherung, bestätigte die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA. Uran kann in hochangereicherter Form für den Bau von Atombomben verwendet werden.

Lebensmittel und weniger Sanktionen?

Die Einigung wurde bei neuen bilateralen Gesprächen zwischen den USA und Nordkorea in Peking erzielt. Die kommunistische Führung will demnach auch wieder Inspekteure der IAEA ins Land lassen, die im Atomzentrum Yongbyon das Moratorium überprüfen sollen.

Im Gegenzug erklärten sich die USA bereit, letzte Einzelheiten für geplante Lebensmittellieferungen an Nordkorea zu klären. In dem hochgerüsteten Land leben Millionen Menschen in bitterer Armut. Im Gespräch ist die Lieferung von 240.000 Tonnen Nahrungsmitteln. Bei Bedarf könnte es weitere Hilfen geben, hieß es. Auch sollen die Vereinigten Staaten Verhandlungen über die Aufhebung von Sanktionen in Aussicht gestellt haben.

Ist Nordkorea zuverlässig?

Washington werde die neue nordkoreanische Führung aufmerksam beobachten und sie an ihren Taten messen, sagte US-Außenministerin Hillary Clinton. "Die USA haben nach wie vor starke Bedenken", erklärte sie vor einem Komitee des Abgeordnetenhauses. Schon 2005 hatte sich Nordkorea verpflichtet, sein Atomprogramm aufzugeben. Dafür wurden dem Staat wirtschaftliche und diplomatische Anreize geboten. Die Vereinbarung wurde aber nie umgesetzt. Stattdessen führte Nordkorea in den Jahren 2006 und 2009 zwei Atomtests durch.

wa/det (afp, dapd, dpa, rtr)