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Nordkorea gibt Besitz von Atomwaffen zu

10. Februar 2005

Das Land liegt auf der "Achse des Bösen" von US-Präsident Bush. Den Vorwurf hat das Land jetzt selber bestätigt: Wir besitzen Atombomben und brechen die diplomatischen Verhandlungen darüber ab, heißt es aus Pjöngjang.

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Brennstäbe in einem nordkoreanischen AtomkraftwerkBild: AP

Nordkorea verfügt nach eigenen Angaben über Atomwaffen. Das Außenministerium in Pjöngjang erklärte am Donnerstag (10.2.2005) laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA , Nordkorea habe "Atomwaffen zur Selbstverteidigung hergestellt". Damit wolle sich der kommunistische Staat vor den USA schützen, denen die Regierung in Pjöngjang "eine unverhohlene Politik zur Isolierung und Erstickung" Nordkoreas vorwarf.

Das nordkoreanische Außenministerium setzte laut KCNA die Teilnahme an den so genannten Sechs-Parteien-Gesprächen mit den USA, China, Russland, Südkorea und Japan auf unbestimmte Zeit aus. Diese derzeit ohnedies suspendierten Verhandlungen zielten darauf ab, Nordkorea zur Einstellung seines Atomwaffenprogramms zu bewegen. Pjöngjang sehe derzeit keinen Grund, an den Verhandlungen teilzunehmen, weil die USA "das politische System in der DPRK (Demokratische Volksrepublik Korea) um jeden Preis stürzen" wollten, schrieb KCNA.

USA kritisiert Isolation

US-Außenministerin Condoleezza Rice sagte in einer ersten Reaktion, Nordkorea würde nur seine Isolation verstärken, wenn die Sechs-Parteien-Gespräche abgesagt werden. "Jedem ist klar, dass Nordkorea keine Atomwaffen braucht", sagte Rice während ihres Aufenthalts in Luxemburg dem Sender RTL.

Bereits im Oktober 2003 hatte die staatliche Nachrichtenagentur gemeldet, Nordkorea stehe kurz vor dem Bau einer Atombombe. Alle damit verbundenen technischen Probleme seien gelöst, hieß es damals. Seither hatte es jedoch wieder Zeichen für eine Entspannung im Verhältnis zu den USA gegeben. Erst im Januar hatte Nordkorea sich nach einem Besuch von Abgeordneten des US-Kongresses zur Wiederaufnahme der Sechs-Parteien-Gespräche bereit erklärt.

In der KCNA-Mitteilung vom Donnerstag betonte Nordkorea, es stehe weiterhin zu "seiner grundsätzlichen Haltung, die Angelegenheit durch Dialog und Verhandlungen zu lösen, und zu seinem endgültigen Ziel, die koreanische Halbinsel zu denuklearisieren". (kas)