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Nordkorea bestätigt Hinrichtung

13. Dezember 2013

In Nordkorea hat Jungdiktator Kim kurzen Prozess gemacht und sich seines bis vor kurzem einflussreichen Onkels entledigt. Der 67-Jährige wurde hingerichtet.

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Jang Song Thaek (im Kreis) mit Machthaber Kim Jong Un (r.) (Foto: AFP/Getty Images)
Bild: Jung Yeon-Je/AFP/Getty Images

Hinrichtung von Kims Onkel in Nordkorea

Ein Militärgericht verurteilte den in Ungnade gefallenen Jang Song Thaek (auf dem Artikelbild im Kreis, Machthaber Kim rechts) wegen "konterrevolutionärer Handlungen" und Umsturzversuchen zum Tode, wie die Staatsmedien des abgeschotteten kommunistischen Landes berichteten. Kurz danach sei er hingerichtet worden. Vor Gericht habe Jang gestanden, einen Staatsstreich geplant zu haben. "Er hat sein wahres Gesicht als größter Verräter aller Zeiten gezeigt und gesagt, der Putsch habe sich gegen den obersten Führer Kim Jong Un gerichtet", heißt es in einem Bericht der die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.

Wilde Beschimpfungen

Jang habe das Ziel gehabt, "die oberste Macht unserer Partei und unseres Staates an sich zu reißen", schrieb KCNA weiter. Er habe das Vertrauen Kim Jong Uns und von dessen Vater Kim Jong Il missbraucht. Die Agentur beschimpfte Jang als "verabscheuungswürdigen menschlichen Abschaum", "schlimmer als ein Hund". Zuvor hatten südkoreanische Medien bereits die Hinrichtung Jangs gemeldet.

Kim Jong Un ist um die 30 Jahre alt. Er hatte die Macht in Nordkorea Ende 2011 nach dem Tod seines Vaters übernommen. Jang war maßgeblich daran beteiligt, den jungen und politisch unerfahrenen Kim zum Nachfolger Kim Jong ils aufzubauen. Der 67-Jährige war mit der Schwester Kim Jong Ils verheiratet. Er war unter anderem stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsausschusses und galt als starker Mann und "Graue Eminenz" im kommunistischen Staatsapparat.

"Kim festigt seine Macht"

Erst am Montag hatte Pjöngjang die Entmachtung des Onkels bestätigt. Der Spitzenfunktionär sei wegen "krimineller" Handlungen und "konterrevolutionärer" Umtriebe sowie wegen eines ausschweifenden Lebensstils aus allen Ämtern entlassen worden, hatte KCNA gemeldet. Nach Ansicht von westlichen Beobachtern wird die Hinrichtung Jangs dem jungen Kim helfen, seine Stellung in Nordkoreas Machtgefüge zusammen mit einer Gruppe jüngerer Berater weiter zu festigen. Kim habe sich eine solide Machtbasis aufgebaut und brauchte keinen zunehmend mächtigen und bedrohlichen Aufpasser mehr, so die Experten. In den USA hieß es in einer ersten Reaktion aus dem Weißen Haus, man gehe davon aus, dass die Nachricht über die Exekution stimme. Die Hinrichtung sei ein weiteres Beispiel für die "extreme Brutalität des Regimes".

wl/SC (dpa, afp, rtr)