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Der Norden wappnet sich gegen "Xaver"

4. Dezember 2013

Schulen und Weihnachtsmärkte werden geschlossen, die Arbeiten auf den Offshore-Windparks in der Nordsee ruhen. Die Küstrenregion wartet auf Orkantief "Xaver", einen der mutmaßlich schwersten Stürme seit Jahrzehnten.

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Zwei Männer legen auf der Nordseeinsel Norderney Sandsäcke vor den Eingang eines Strandlokals (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Xaver geht in Angriffstellung auf Deutschland

Mit Sturmböen von Windstärke 12 wird das Orkantief "Xaver" an diesem Donnerstag auf die deutsche Nordseeküste treffen. Bis weit ins Hinterland hinein soll starker Sturm herrschen. "Xaver" bringe zudem kalte Polarluft und Schneefälle mit sich, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mit. Und "Xaver" will länger bleiben. Über eineinhalb Tage hinweg wird der Sturm über den Norden hinwegfegen und damit länger als Orkan "Christian", der im Oktober für umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und abgetragene Sandstrände gesorgt hatte.

An den Küsten und auf den Inseln wird es bis einschließlich Freitag voraussichtlich zu mehreren schweren Sturmfluten kommen. "Es können drei hintereinander sein", hieß es beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg. Die höchste der Sturmfluten wird nach BH-Einschätzung in der Nacht zum Freitag in Ostfriesland und an der Nordseeinsel Borkum erwartet.

Xaver geht in Angriffstellung auf Deutschland

Nach Angaben des DWD wird der Orkan voraussichtlich in Schleswig-Holstein am stärksten wüten. Mit orkanartigen Böen ist demnach im gesamten Norden bis zur Linie Münster-Berlin zu rechnen. Damit wären etwa auch Teile Nordrhein-Westfalens oder Brandenburgs betroffen. Im Bergland seien zudem mehr als zehn Zentimeter Schnee sowie Verwehungen zu erwarten, auch in tieferen Lagen werde es in der Nacht zum Freitag schneien, so der DWD.

Die Städte, Gemeinden und Verkehsbetriebe haben sich so gut wie möglich gewappnet. Die 1400 Freiwilligen und vier Berufsfeuerwehren in Schleswig-Holstein sind nach Angaben ihres Landesverbandes auf "Xaver" vorbereitet. In der Hansestadt Hamburg können rund 400 Berufsfeuerwehrkräfte und etwa 2500 freiwillige Feuerwehrleute ausrücken, teilte ein Sprecher mit. Die Deutsche Bahn hat ihre Bereitschaftsdienste zum Räumen von Bahnsteigen und Gleisen sowie zur Reparatur von Oberleitungen mobilisiert. Trotzdem wird mit Behinderungen des Zugverkehrs gerechnet. Fähren zu den Nordseeinseln werden ihren Betrieb teilweise einstellen. Der Orkan könnte auch den Flugbetrieb beeinträchtigen, teilte der Flughafen Hamburg mit. Auf den Baustellen der Offshore-Windparks in der Nordsee ist die Arbeit weitgehend eingestellt.

Weihnachtsmarkt in Hamburg (picture-alliance
Bild: picture alliance/Christian Fürst

Die Bürger - so die Behörden - bleiben am besten zu Hause. In vielen Schulen wird der Unterricht ausfallen, Weihnachtsmärkte in der Region bleiben geschlossen.

wl/re (dpa, afp, rtr)