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Verbaler Schlagabtausch 

Vera Tellmann
19. Juli 2017

Boxring statt TV-Studio: „Im Ring mit Nalan“ bietet intensive, kontroverse Diskussionen zwischen zwei Talkgästen. Das Umfeld des verbalen Schlagabtauschs unterstreicht den konfrontativen Charakter des Programms.

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Neues DW-Format auf Facebook: „Im Ring mit Nalan“
Neues DW-Format auf Facebook: „Im Ring mit Nalan“

In der ersten Ausgabe führten junge Deutsche, darunter mehrere türkischer Abstammung, ein Streitgespräch über die Auswirkungen des Putschversuchs in der Türkei vor einem Jahr: Sind Deutsche und Türken noch Freunde?

„In meinem Freundeskreis gibt es niemanden, der etwas gegen Türken hat“, sagte Asli in der roten Ringecke. „Aber die Medienhaltung hat sich geändert, die deutsche Presse berichtet ständig über die Türkei. Meine deutschen Freunde versuchen zu verstehen, und sie verlangen mehr Informationen von mir.“  In der blauen Ecke hielt Ömer dagegen: „Ich finde es falsch, die Probleme der Türkei hierher zu übertragen. Wir Deutschtürken haben andere Probleme als die türkische Innenpolitik. Darüber sollten wir eher diskutieren.“

Das interaktive Facebook-Format mit DW-Moderatorin Nalan Sipar läuft auf Deutsch und Türkisch und wendet sich primär an junge Nutzer der Sozialen Medien. Sie haben die Möglichkeit, vor und während der Sendung mit ihren Fragen und Kommentaren aktiv teilzunehmen und ihre Unterstützung für die Redner zu bekunden, indem sie unterschiedliche Facebook-Emojis unter dem Video anklicken. Erstmals nutzt die DW ein Tool, das die Stimmen live auf dem Bildschirm mitzählt.

„Bevor wir das Format entwickelt haben, habe ich mir türkische Polit-Talkshows angeschaut. Sie dauerten Stunden und Vertreter gegensätzlicher Lager weigerten sich, miteinander zu diskutieren. Das Ergebnis waren unkritische, langweilige Sendungen“, so Nalan Sipar. „Wir wollen insbesondere türkische Zuschauer daran erinnern, dass eine sachliche und respektvolle Diskussion funktionieren und unterhaltsam sein kann.“ 

„Das Programm nutzt die technischen Möglichkeiten der Sozialen Medien und bietet Facebook-Usern ein interaktives Format“,  erläutert Hülya Schenk aus der Türkisch-Redaktion der Deutschen Welle. „Wir machen das Publikum zu einem Teil der Sendung.“

Aus der Türkei gab es zahlreiche positive Rückmeldungen zur ersten Folge auf Türkisch. Die größte Zuschauergruppe bildeten Männer zwischen 25 und 34 Jahren aus dem Großraum Istanbul. Durch Anklicken der Emojis kürten sie den jungen Ömer zum „Sieger“.