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Neue Spannungen um Falkland

8. Februar 2012

Knapp 30 Jahre nach dem Beginn des Falkland-Kriegs spitzt sich der Konflikt um die Inselgruppe wieder zu. Argentinien will sich nun sogar bei den Vereinten Nationen über Großbritannien beschweren.

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A man burns a British flag in front of the Foreign Ministry building in Buenos Aires, Tuesday Feb. 23, 2010. Latin American and Caribbean nations backed Argentina's claim of sovereignty to the Falkland Islands on Monday in a growing dispute with Britain over plans to drill for oil off the islands in the Atlantic. (AP Photo/ Natacha Pisarenko)
Argentinien Großbritannien Flagge Buenos Aires Falklandinseln ProtestBild: AP

Ein alter Konflikt scheint neu aufzuflammen. Schon in den letzten Wochen hatte sich angedeutet, dass sich der Streit zwischen Großbritannien und Argentinien um die Falkland-Inseln wieder verschärft. Nun will Argentinien den Konflikt vor den Weltsicherheitsrat bringen.

Ihr Land werde gegen die "Militarisierung" in der Region um die Falklandinseln bei den Vereinten Nationen Protest einlegen, sagte Argentiniens Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner in Buenos Aires. Sie habe Außenminister Héctor Timerman angewiesen, entsprechende Beschwerden im Weltsicherheitsrat und in der UN-Vollversammlung vorzulegen. Die Entsendung moderner britischer Kriegsschiffe zu den Falklandinseln stelle ein "großes Risiko für die internationale Sicherheit" dar, sagte Kirchner.

Großbritannien verlegt Militär vor Falkland-Inseln

Die Regierung in London hatte die Verlegung der "HMS Dauntless", eines ihrer modernsten Kriegsschiffe, in die Gewässer um die Falklandinseln angekündigt. Nach britischen Medienberichten wurde auch ein Atom-U-Boot dorthin entsandt.

Zuletzt hatte auch der Einsatz von Prinz William, dem Enkel der Queen, auf den Falklandinseln für weitere Verstimmung gesorgt. Während es sich dabei nach Angaben der Regierung in London um einen normalen Vorgang für Hubschrauberpiloten der Rettungsstaffel innerhalb der Royal Airforce handelt, sieht man in Buenos Aires hinter der Entsendung seiner Königlichen Hoheit eine Provokation.

Schon in den vergangenen Wochen hatte sich der Ton zwischen Argentinien und Großbritannien verschärft. Im Dezember hatte die südamerikanische Wirtschaftsgemeinschaft Mercosur bereits beschlossen, ihre Häfen für unter der Flagge der Falkland-Inseln fahrende Schiffe zu sperren.

Lange währender Konflikt

Argentinien erhebt Anspruch auf die Inselgruppe vor der südamerikanischen Küste, die seit 1833 britisch ist. Vor 30 Jahren hatten beide Länder einen Krieg um die Inseln geführt, bei dem fast 1000 Menschen ums Leben kamen. Am 2. April 1982 griff die Armee der damaligen argentinischen Militärjunta die Inselgruppe an, unterlag aber letztlich. Anschließend übernahm Großbritannien wieder die Kontrolle über die Malvinas - so der argentinische Name der Falkland-Inseln.

Argentiniens Präsidentin Kirchner ging am Dienstag zugleich aber auch auf Distanz zu dem damaligen Versuch, die Inseln militärisch zurückzuerobern: "Keine Initiative der Diktatur, auch wenn sie von manipulierten Bürgern unterstützt wurde, kann nachträglich gerechtfertigt werden."

fw/kle (dpa, afp, dapd)