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Netflix steigert globale Reichweite

7. Januar 2016

Mit dem überraschenden Start in 130 neuen Ländern ist Netflix jetzt ein globales TV-Netzwerk. Der US-Konzern kann seine Filme und Serien gleichzeitig fast überall auf der Welt zeigen - bis auf den Riesenmarkt China.

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Netflix wird globaler
Bild: picture alliance/landov/M. Riley

Damit hat der Online-Videodienst fast sein Ziel erreicht, weltweit verfügbar zu sein. Nur in China gebe es Netflix bisher weiterhin nicht, sagte Gründer und Chef Reed Hastings auf der Technik-Messe CES in Las Vegas. Das Unternehmen hoffe aber, mit der Zeit auch dort zu starten. Zu den neuen Netflix-Ländern gehören Indien, Polen, Russland, Nigeria und Aserbaidschan.

Hastings sprach von der Geburtsstunde eines globalen Internet-Fernsehsenders. Netflix biete inzwischen Programme in 21 Sprachen an. Am Mittwoch wurden auch zwei Chinesisch-Varianten hinzugefügt.

"Politische Einschränkungen" in China

China mit seinen politischen Einschränkungen bleibt als Markt aber schwer zu erschließen. Die Lücke füllen lokale Anbieter aus. In Las Vegas sorgte dieses Jahr bereits der Gründer des manchmal als "Netflix Chinas" bezeichneten Online-Videodienstes Leshi Television, Jia Yueting, für Aufsehen. Er finanzierte die Entwicklung eines bei der CES vorgestellten Super-Sportwagens mit Elektro-Antrieb.

Hastings sagte dem Technologieblog "Recode", Netflix sei in China in Gesprächen mit der für Internet-Medien zuständigen Regulierungsbehörde. Um in dem Land auf lange Sicht erfolgreich zu sein, müsse man Geduld beweisen. "In China braucht man die Zustimmung der Regierung für den Betrieb. Im Rest der Welt können wir einfach loslegen."

Produktion eigener Serien und Filme

Netflix investiert massiv in die Produktion eigener Serien und Filme, für die der Konzern die Rechte hält und sie deshalb nach Belieben in aller Welt zeigen kann. Für dieses Jahr werden Investitionen in Höhe von rund fünf Milliarden Dollar für eigene Programme und den Ankauf fremder Inhalte erwartet.

Allein in diesem Jahr sollen 31 Serien sowie zwei Dutzend Filme und Dokumentationen veröffentlicht werden. Netflix engagierte dafür auch Stars wie Adam Sandler oder Angelina Jolie. Die Ausgaben werden zum Teil mit geliehenem Geld finanziert.

Weiße Flecken bleiben

Hastings hatte zuvor angekündigt, Netflix solle bis Ende 2016 praktisch überall auf der Welt zu sehen sein. Jetzt hieß es, die Krim, Nordkorea und Syrien würden wegen Einschränkungen der US-Regierung weiße Flecken auf der Netflix-Landkarte bleiben.

Die Netflix-Aktie reagierte auf die Ankündigung mit einem Sprung von mehr als neun Prozent. Nach dem dritten Quartal vergangenen Jahres hatte der Streaming-Dienst 69 Millionen Kunden weltweit. Jetzt dürfte sich das Wachstum beschleunigen und das Unternehmen könnte mit der breiteren Kundenbasis auch schneller die Investitionen wieder einspielen.

Bisher war Netflix in rund 60 Ländern präsent. Der Deutschland-Start war im Oktober 2014. Die US-Firma, die mit dem Postversand von DVDs anfing, ist einer von mehreren Anbietern, die Filme und Videos aus dem Netz bereitstellen. Ein internationaler Rivale ist Amazon mit seinem Streaming-Angebot, außerdem gibt es lokale Anbieter wie Maxdome oder Watchever in Deutschland.

ul/zdh (dpa)