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NATO jagt Schlepper in der Ägäis

7. März 2016

Griechenland und die Türkei sind zwar NATO-Partner, sich aber nicht sonderlich gewogen. Deshalb dauerte es seine Zeit, bis alle Einzelheiten der Ägäis-Mission des Bündnisses geklärt waren. Aber jetzt geht es los.

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Der Einsatzgruppenversorger "Bonn" der Bundesmarine (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/I.Wagner

Parallel zum EU-Türkei-Gipfel zur Flüchtlingskrise hat die NATO mit einem Marineeinsatz zur Bekämpfung der Schlepperkriminalität in der Ägäis begonnen. Ein Schiffsverband unter deutschem Kommando sammelt dazu mit moderner Aufklärungstechnik Informationen über Bewegungen von Schlepperbanden entlang der türkischen Küste, von der aus täglich Flüchtlingsboote Richtung Griechenland ablegen.

Kein Einsatz gegen Flüchtlinge

Zweck des Einsatzes ist es nach Angaben von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg nicht, Flüchtlingsschiffe zu stoppen oder zurückzuschicken, sondern Griechenland und Türkei sowie der EU dabei zu helfen, gegen Menschenhandel und kriminelle Banden vorzugehen.

Dazu werden die Soldaten des sogenannten ständigen maritimen Einsatzverbands 2 der NATO ihre Erkenntnisse aus dem Insellabyrinth der Ägäis an die Küstenwachen beider Länder und an die EU-Grenzschutzbehörde weitergeben. Wie alle Schiffe ist auch der NATO-Verband verpflichtet, in Notlagen Menschen aus Seenot zu retten. Dabei aufgenommene Flüchtlinge werden zurück in die Türkei gebracht.

Flagschiff "Bonn"

Das Flaggschiff des Verbandes, das deutsche Versorger Schiff "Bonn" (Artikelbild) bezog zwischen dem türkischen Festland und der nahe gelegenen griechischen Insel Lesbos Position, wie das Bundesverteidigungsministerium in Berlin mitteilte. Bislang operierte das Schiff lediglich in internationalen Gewässern. Auf der "Bonn" sind rund 210 Soldaten im Einsatz.

Auf grundsätzliche Richtlinien für den Ägäis-Einsatz hatten sich die NATO-Staaten bereits im Februar verständigt. Die Start der Mission hatte sich allerdings verzögert, weil sich Griechenland und die Türkei über Einzelheiten bei der Nutzung der Gewässer und des Luftraums in der Ägäis uneins waren. Am Wochenende gab es dann eine Lösung.

wl/ml (dpa, afp, rtr)