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Nationalteam gegen Belgien in WM-Formation

2. September 2010

Am heutigen Freitag startet die Qualifikation zur EM 2012 in Polen und der Ukraine. Die Gastgeber sind gesetzt. Um die weiteren 14 Plätze streiten 51 Länder in neun Gruppen. Die DFB-Elf trifft zunächst auf Belgien.

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Deutsche Spieler bejubeln bei der WM in Südafrika einen Torerfolg (Foto: AP)
Gelingt gegen Belgien ein erfolgreicher Quali-Start?Bild: AP
Bundestrainer Joachim Löw (Foto: AP)
Entscheidungsfreudig: Bundestrainer Joachim LöwBild: AP

Bei der WM in Südafrika sorgte die junge deutsche Nationalmannschaft mit erfrischendem Angriffsfußball für Erstaunen. Der verdiente Lohn: Das Team sicherte sich am Ende mit einem 3:2 nach Verlängerung über Uruguay Platz drei. Doch ist das bereits Historie. Die Blicke richten sich schon auf das nächste Großereignis: Die Europameisterschaft 2012 (8. Juni bis 1. Juli) in Polen und der Ukraine. "Jetzt beginnt für uns mit der EM-Qualifikation auch wieder eine neue Phase. Von daher ist es wichtig, dass wir jetzt die Konzentration auf den Alltag wieder finden", forderte Bundestrainer Joachim Löw von den ersten beiden Partien in Belgien am Freitag (03.09.2010) und am kommenden Dienstag (07.09.2010) gegen Aserbaidschan.

Zwei Problemfelder, die bislang vor allem die Öffentlichkeit bewegten, hat Löw bereits geklärt. Zum einen verzichtete er auf den noch nicht fitten Spielmacher Michael Ballack von Bayer Leverkusen, legte aber fest, "dass Michael weiterhin der Kapitän unserer Mannschaft bleibt." Zum anderen beantwortete Löw die Frage nach der Nummer Eins im Tor: "Manuel Neuer wird die Qualifikationsspiele bestreiten." Der Schalker Torhüter erhält somit nicht nur in Brüssel gegen Belgien den Vorzug vor Rene Adler (Bayer Leverkusen) und Tim Wiese (Werder Bremen). "Wir müssen uns für die EURO qualifizieren und wissen natürlich, dass es zur Sache geht", sagte Neuer vor seinem 12. Länderspiel.

Zehn WM-Fahrer in der Startelf

Die deutsche Nationalmannschaft freut sich über ihren 3. Platz bei der WM in Südafrika nach einem 3:2 nach Verlängerung gegen Uruguay. (Foto: AP)
Vor allem Spieler aus der erfolgreichen WM-Formation werden gegen Belgien zum Einsatz kommenBild: AP

Ein einziges Mal konnte die DFB-Auswahl nach der Weltmeisterschaft ihre Form testen. Am 11. August erreichte ein ersatzgeschwächtes deutsches B-Team in Kopenhagen gegen Dänemark ein 2:2 (1:0), doch waren 16 WM-Teilnehmer nicht dabei. Für das Spiel jetzt in Brüssel stehen immerhin 17 der 23 WM-Fahrer im Kader. Vom Stammpersonal fehlten neben Ballack auch die verletzten Verteidiger Arne Friedrich (VfL Wolfsburg) und Jerome Boateng (Manchester City). Vor allem in der Abwehr muss Bundestrainer Löw daher experimentieren. Während der Bremer Per Mertesacker als gesetzt gilt, sieht Löw die Möglichkeit, "Heiko Westermann (HSV) oder Holger Badstuber (Bayern München) in der Innenverteidigung spielen zu lassen. Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz von Marcell Jansen (HSV)." Auf der rechten Außenbahn spielt der stellvertretende Kapitän Philipp Lahm (Bayern München). Das defensive Mittelfeld bilden wie bei der WM Sami Khedira (Real Madrid) und Bastian Schweinsteiger (Bayern München), das offensive Dreier-Mittelfeld Thomas Müller (Bayern München), Mesut Özil (Real Madrid) und Lukas Podolski (1. FC Köln). Im Angriff wird Miroslav Klose (Bayern München) sein 102. Länderspiel absolvieren.

"Kampf der Roten Teufel bis zur letzten Sekunde"

Die Belgier, Nummer 48 der FIFA-Weltrangliste, haben namhafte Spieler wie den ehemaligen Bundesliga-Profi Vincent Kompany (Manchester City/früher Hamburger SV) oder Daniel van Buyten in ihren Reihen. "Wir haben eine sehr junge, talentierte Truppe und wollen endlich wieder mal zu einem großen Turnier. Dafür brauchen wir einen guten Start", sagte der Abwehrchef von Meister Bayern München selbstbewusst. Bundestrainer Löw bekundete daher auch großen Respekt: "Ich zähle Belgien mit den Türken und den Österreichern zu den Favoriten auf den Gruppensieg". Löw hat das junge DFB-Team daher auf einen "unangenehmen" Gegner eingestellt. Und Sami Khedira, der zusammen mit Mesut Özil zu den Königlichen von Real Madrid wechselte, betonte: "Die Leute erwarten einiges nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft. Deswegen müssen gleich konzentriert arbeiten." Das gilt auch für das erste Qualifikations-Heimspiel gegen das von Ex-Bundestrainer Berti Vogts gecoachte Aserbaidschan am Dienstag in Köln. Löw äußerte die Hoffnung, "dass wir einen guten Start erwischen und in den beiden Spielen sechs Punke erreichen."

Bayern-Spieler Daniel van Buyten (Foto: AP)
Bayerns Belgier van BuytenBild: AP

Positiv ist die deutsche Bilanz gegen Belgien. Von 23 Partien seit 1910 wurden 18 gewonnen. Lediglich vier gingen verloren, die letzte vor 56 Jahren (0:2 in Brüssel). Der letzte Vergleich endete am 20. August 2008 in Nürnberg nach Toren von Bastian Schweinsteiger und Marko Marin mit einem 2:0. "Ich verspreche nicht den Sieg, geschweige denn guten Fußball. Aber ich versichere Ihnen, dass meine Roten Teufel von der ersten bis zur letzten Sekunde kämpfen werden", kündigte Nationaltrainer Georges Leekens an. Die letzte Teilnahme Belgiens an einem großen Turnier gelang bei der WM 2002.

Nur Gruppensieger sicher weiter

Die deutsche Mannschaft trifft in Gruppe A neben Auftaktgegner Belgien noch auf Aserbaidschan, die Türkei, Österreich und Kasachstan. Insgesamt gibt es neun Gruppen. Nur die Sieger sowie der beste Zweite qualifizieren sich direkt für die EM. Die übrigen acht Gruppenzweiten ermitteln in Hin- und Rückspiel die letzten vier Endrundenteilnehmer.

Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung:

Neuer/Schalke 04 (24 Jahre/11 Länderspiele) - Lahm/Bayern München (26/71), Mertesacker/Werder Bremen (25/69), Westermann/Hamburger SV (27/19), Jansen/Hamburger SV (24/35) - Schweinsteiger/Bayern München (26/81), Khedira/Real Madrid (23/12) - Müller/Bayern München (20/8), Özil/Real Madrid (21/17), Lukas Podolski/1. FC Köln (25/79) - Klose/Bayern München (32/101)

Autor: Arnulf Boettcher

Redaktion: Stefan Nestler

Hinweis: DW-Radio überträgt die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Belgien (03.09.2010) und Aserbaidschan (07.09.2010) live. Die Sondersendungen beginnen jeweils um 20.30 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit.