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NADA-Chefin fordert harte Strafe

5. Dezember 2017

Dopingjägerin Andrea Gotzmann erwartet vom IOC, dass es heute mit der Entscheidung im Fall Russland ein klares Zeichen setzt. Die NADA-Chefin kritisiert die Verantwortlichen des russischen Sports.

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NADA-Vorstandschefin Andrea Gotzmann im Porträt (Foto: picture-alliance/dpa/P. Zinken)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Andrea Gotzmann, Vorstandschefin der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) fordert am heutigen Dienstag eine klare Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) im Fall Russland. Das Ausmaß des Dopingbetrugs sei durch die Ermittlungen des kanadischen Rechtsprofessors Richard McLaren und die Erkenntnisse der Welt-Anti-Doping-Agentur belegt, sagte Gotzmann in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung": "Hier wird klar, dass das Regelwerk und die Chancen der ehrlichen Athleten über Jahre hinweg mit Füßen getreten worden sind. Das muss harte Konsequenzen haben." Sollte das IOC bei seiner heutigen Sitzung in Lausanne Russland nicht von den Winterspielen in Pyeongchang 2018 ausschließen, wäre sie "zutiefst enttäuscht und sprachlos", so Gotzmann. Es sei "ganz wichtig, ein deutliches Zeichen zu setzten für die Glaubwürdigkeit".

Verantwortungloses Verhalten

Die NADA-Chefin warf den Verantwortlichen des russischen Sports wegen des systematischen Dopings von Athleten Verantwortungslosigkeit vor. "Sie nehmen ja in Kauf, dass schwerste gesundheitliche Schäden auftreten", sagte Gotzmann. Die Offiziellen im russischen Sport hätten ihre Athleten "schändlich im Stich gelassen". Im deutschen Sport habe die Arbeit des Doping-Opfer-Hilfevereins gezeigt, welche Folgen Dopingmanipulationen für die Athleten habe, fuhr Gotzmann fort: "Im russischen Fall ist das bisher noch nicht thematisiert worden. Da wurde die Verantwortung, die wir alle für Sportlerinnen und Sportler haben, nicht übernommen."

sn/ck (dpa, sueddeutsche.de)