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Venezuela friert Beziehungen zu Brasilien ein

31. August 2016

Nach der Absetzung der linksgerichteten Staatschefin Rousseff in Brasilien zeigt sich der sozialistische Präsident Maduro Venezuelas solidarisch: Als erste Maßnahme wird der Botschafter abgezogen.

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Venezuelas Präsident Nicolas Maduro (foto: picture-alliance/dpa/Miraflores Presidential Palace-handout)
Selbst unter zunehmendem Druck: Venezuelas Präsident MaduroBild: picture-alliance/dpa/Miraflores Presidential Palace

Die Konsequenzen erfolgten umgehend: Die sozialistische Führung in Caracas verkündete unmittelbar nach dem Sturz der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff, alle "politischen und diplomatischen Beziehungen" zu dem Nachbarland seien eingefroren. Das venezolanische Außenministerium sprach von einem "parlamentarischen Staatsstreich" und teilte mit, man ziehe den Botschafter aus Brasilien ab. Die Amtsenthebung Rousseffs verletze die Verfassung und schade der Demokratie.

Die Entscheidung Venezuelas fällt mitten in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise im eigenen Land und wachsendem Druck auf den sozialistischen Präsidenten Nicolas Maduro. Die Opposition hat zu neuen Massenprotesten gegen Maduro aufgerufen.

Der Senat in Brasília hatte nach einem monatelangen Politdrama die 68-jährige bereits suspendierte Staatschefin Rousseff mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit endgültig des Amtes enthoben. Ihr Nachfolger ist der bisherige Vizepräsident Michel Temer, der das Land mit einer liberal-konservativen Regierung nun bis zur nächsten Wahl Ende 2018 führen wird.

Rousseff wurde vorgeworfen, das wahre Ausmaß des Staatsdefizits verschleiert und vom Kongress nicht genehmigte Kredite gewährt zu haben. Mit ihrem Sturz gehen 13 Jahre Regierungszeit der linken Arbeiterpartei zu Ende.

SC/cw (dpa, afp)