Myanmar: Gute Chancen für ethnische Bürgerradios | Asien | DW | 12.09.2018
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Asien

Myanmar: Gute Chancen für ethnische Bürgerradios

Sechs Monate nach dem Start von Myanmars erstem Bürgerradio, Khayae FM, trafen sich Vertreter ethnischer Minderheiten, um Pläne für den Aufbau weiterer Bürgerradios im Land zu besprechen.

Myanmar - Konferenz zur Zukunft von Bürgerradios in Naypidaw

Radiobegeisterte aus dem Mon-Staat stellen ihre Pläne für ein Bürgerradio auf der Insel Chaungzon vor.

Bei einer Konferenz in Myanmars Hauptstadt Naypidaw kamen Vertreterinnen und Vertreter verschiedener ethnischer Gruppen aus verschiedenen Landesteilen zusammen, um über Pläne für den Aufbau weiterer Bürgerradios in ihren Regionen zu sprechen. Außerdem tauschten sie sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen aus, die die Regierung für den neuen Mediensektor entwickelt.

Myanmar - Konferenz zur Zukunft von Bürgerradios in Naypidaw

MRTV-Radiochef U Zeyar (links) und Chefingenieurin Daw Zin Wah Kyu

Bei dem eintägigen Treffen, organisiert von der DW Akademie, der UNESCO und Myanmars Independent Ethnic Media Alliance (IEMA), ging es in Präsentationen und Diskussionen um die Rolle von Bürgerradios beim Friedens- und Entwicklungsprozess. Mitarbeiterinnen von Khayae FM, dem ersten Bürgersender Myanmars, berichteten vom aktuellen Stand ihrer Arbeit. Die Bürgerjournalisten konnten der Bevölkerung beispielsweise bei den jüngsten Monsun-Überschwemmungen schnell aktuelle Informationen über die Situation vor Ort liefern. In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit dem Staatssender MRTV hat die DW Akademie den Aufbau von Khayae FM unterstützt. „Unsere Arbeit mit Khayae FM und der brandneue Bürgerradiosektor zeigen, wofür die DW Akademie mit ihrer Arbeit steht: den Menschen Zugang zu Informationen verschaffen, die von den bereits existierenden Medien nur schwer erreicht werden“, so Eva Mehl, Ländermanagerin der DW Akademie für Myanmar.

Bei dem Treffen in Naypidaw erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch Einblicke in vielversprechende Projektinitiativen aus den Staaten Chin und Mon im Nordwesten und Süden von Myanmar. Der Radiochef von MRTV, U Zeyar, rief interessierte Gruppen dazu auf, ihre Konzepte weiterzuentwickeln. Für die nahe Zukunft plant Myanmar, reguläre Bürgerradio-Lizenzen zu vergeben. Zunächst muss jedoch das Regelwerk vervollständigt und eine Aufsichtsbehörde geschaffen werden.

Am Ende des Treffens war die Aufbruchsstimmung im Raum spürbar: An verschiedenen Ecken des Landes beginnt die örtliche Bevölkerung jetzt mit den praktischen Vorbereitungen, um eigene Bürgerradios auf den Weg zu bringen.