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Muslimisches Leben in Europa

Susanne Henn8. August 2008

Sie sind eine religiöse Minderheit aber ein fester Bestandteil der europäischen Gesellschaft: Rund 15 Millionen Muslime leben in der EU.

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Eine Muslimin mit Kopftuch unterhält sich mich zwei deutschen jungen Frauen.
Im Dialog: Wie angepasst sollen Muslime in der EU leben?Bild: picture-alliance/dpa

Moscheenbau auf Staatskosten?

In Frankreich leben EU-weit die meisten Muslime: Schätzungen zufolge könnten es bis zu 5 Millionen sein. Doch genau wie die Türkei ist auch Frankreich laizistisch organisiert, mit strikter Trennung von Kirche und Staat. Entsprechend wird auch der Bau von Moscheen in Frankreich nicht staatlich gefördert. Viele Muslime sind darüber unglücklich und beklagen sich über mangelnde Unterstützung der Politiker. Staatspräsident Nicolas Sarkozy halte seine Wahlversprechen nicht ein und es gebe einfach nicht genügend Moscheen für alle, so die Vorwürfe. Dazu ein Beitrag von Margit Hillmann aus Paris.

Wie radikal sind junge Muslime in Großbritannien?

Als Krawallmacher oder schlimmstenfalls als potenzielle Terroristen über einen Kamm geschoren werden ist ein Problem, mit dem die meisten Muslime in Europa zu kämpfen haben. Die große Mehrheit von ihnen hat mit islamistischen Bestrebungen nichts zu tun.

In Großbritannien zum Beispiel machen fast täglich Schlagzeilen, obwohl sie nur 3% der Gesamtbevölkerung ausmachen. Das ist vor allem seit den blutigen Bombenanschlägen auf Londoner U-Bahnen und Busse vor drei Jahren so. Schlagzeilen machte nun auch wieder eine Studie über muslimische Studierende in Großbritannien - eine Umfrage, die besagt, dass angeblich ein Drittel von ihnen Morde im Namen des Islam gutheißt. Ruth Rach hat mit Muslimen in London gesprochen.

Das "Terrorviertel" Slotervaart in Amsterdam

Wie groß die Angst vor Überfremdung in Europa ist, merkt man auch an den Diskussionen um den möglichen Beitritt des großen, muslimisch geprägten Landes Türkei zur Europäischen Union. In den Niederlanden, wo über 800.000 Muslime leben, wurde zuletzt wieder besonders hitzig diskutiert. Denn Rechtspopulisten, allen voran Geert Wilders von der "Partei für die Freiheit" sorgten mit einem Antikoranfilm und islamfeindlichen Äußerungen für neuen Zündstoff. Dabei wurden die Immigrations- und Integrationsbestimmungen in den Niederlanden ohnehin schon verschärft: Ein Auslöser war der Mordanschlag auf den niederländischen Regisseur Theo van Gogh im Jahr 2004. Van Goghs Mörder war ein Muslim. Er stammte aus dem berühmt-berüchtigten Amsterdamer Stadtteil Slotervaart, wo kaum noch ein Niederländer wohnt. Wie lebt es sich eigentlich dort? Arian Fariborz war da.

Im Interview: Safer Senocak

Einschätzungen des in Berlin lebenden türkischstämmigen Schriftstellers Safer Senocak zur Integrationsdebatte in Deutschland.