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Politik

Mossad soll Raketenspezialisten getötet haben

7. August 2018

Laut einem Medienbericht hat der israelischen Geheimdienst einen Anschlag auf einen bekannten syrischen Raketentechniker verübt. Der zuständige Minister bestätigt das zwar nicht, freut sich jedoch über die Tötung.

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Syrien Raketenangriff
Eine Rakete der Syrischen Armee beim Abschuss in Ostghuta bei DamaskusBild: picture-alliance/Photoshot

Der israelische Auslandsgeheimdienst Mossad soll für den Tod eines renommierten Raketenwissenschaftlers in Syrien verantwortlich sein. Das schreibt die New York Times unter Berufung auf einen hochrangigen Mitarbeiter eines Geheimdiensts aus dem Nahen Osten. Die Quelle gab an, der Mossad sei dem Raketentechniker Asis Asbar schon lange auf der Spur gewesen und habe ihn in der Nacht zu Sonntag mit einer Autobombe in Masjaf im Westen Syriens getötet.

Die New York Times nennt Asbar einen der wichtigsten Raketenspezialisten Syriens. Er habe freien Zugang zu Assads Präsidentenpalast genossen. Für die iranischen Al-Kuds-Brigaden habe Asbar syrische Raketen zu Präzisionswaffen aufgerüstet und beim Bau einer unterirdischen Waffenfabrik mitgewirkt.

Israel dementiert, begrüßt aber die Tötung

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und sein Verteidigungsminister Avigdor Liebermann ließen die Anfrage der New York Times unbeantwortet. Der israelische Geheimdienstminister Israel Katz sagte im Armeeradio, wie bei solchen Berichten üblich, werde er keinen Kommentar dazu abgeben. Katz sagte jedoch auch: "Davon ausgehend, dass die Details über die Aktivitäten des Mannes stimmen, und er an der Entwicklung von Chemiewaffen und Raketen, die Israel treffen konnten, beteiligt war, begrüße ich sein Ableben."

Nur selten übernimmt Israel die Verantwortung für Operationen des Militärs oder des Geheimdiensts. Der Mossad wird jedoch hinter Anschlägen auf mehrere Offizielle in Syrien vermutet, das Attentat ist laut dem Bericht mindestens der vierte Versuch, einen Raketentechniker auf fremdem Territorium zu töten. Auch die israelische Armee hat aus der Luft bereits mehrfach Stellungen der Assad-Truppen und des Iran in Syrien bombardiert.

ehl/sti (dpa, afp, New York Times)