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Moseley Braun gibt auf

Daniel Wortmann16. Januar 2004

Die einzige weibliche Kandidatin der Demokraten steckt in Geldnöten. Noch fehlt ihrer Kampagne eine klare Linie. Immerhin: Sie wäre die erste Frau und die erste Afro-Amerikanerin im höchsten Regierungsamt der USA.

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Sie galt als das "Gewissen des Parlaments" als sie Ende der 1980er-Jahre ihr Mandat im General Assembly des US-Bundesstaats Illinois aufgab. Ihre politische Karriere ist geprägt vom Einsatz für soziale und lokale Themen, vom Umweltschutz über die Bildung bis hin zur Pensionsregelung für Witwen. Der Kampf gegen die Diskriminierung von Minderheiten ist ohnehin ihr Thema: Zusammen mit Al Sharpton war sie eine von zwei afro-amerikanischen Kandidaten.

Ihr familiärer und beruflicher Hintergrund unterscheidet sie jedoch von den meisten Schwarzen in den USA. Ihr Vater war Musiker, spielte sieben Musikinstrumente und sprach mehrere Sprachen. Die Mutter war im medizinisch-technischen Bereich tätig. Von ihrer Familie motiviert studierte sie Rechtswissenschaften in Chicago und begann nach ihrem Abschluss eine Karriere im Justizministerium. Zuletzt war sie Botschafterin der USA in Neuseeland. Nach ihrer Rückkehr nahm sie ihre Tätigkeit als Rechtsanwältin wieder auf und unterrichtet zudem an der DePaul Universität in Chicago.

Brauns Kampagne fehlte es indes an Konturen. Für viele klangen ihre Aussagen wie die der anderen Kandidaten. Auch im Internet äußerte sie sich kaum zu politischen Positionen. Zudem war ihr Wahlkampf hoffnungslos unterfinanziert. Einige ihrer Mitarbeiter hatte sie entlassen müssen. Schlechte Voraussetzungen in einem Land, in dem Medienpräsenz und Wahlkampfmaschinerie für den Erfolg entscheidend sind.