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Mindestens zehn Tote nach Taifun in Japan

31. August 2016

Ein schwerer Taifun hat den Nordosten Japans heimgesucht und starke Überschwemmungen verursacht. Bei dem Unwetter kamen mindestens zehn Menschen ums Leben. Allein neun Menschen starben in einem Seniorenheim.

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In diesem Seniorenheim kamen durch den Taifun neun Menschen zu Tode (Foto: Reuters)
In diesem Seniorenheim kamen durch den Taifun neun Menschen zu TodeBild: Reuters/Kyodo

Der Taifun "Lionrock" sei über die Stadt Iwaizumi hinweggezogen und habe starke Überschwemmungen verursacht, von denen auch das Heim betroffen gewesen sei, teilte die japanische Polizei mit. Die Beamten seien zu einem Rettungseinsatz gerufen worden, hätten dabei aber neun Menschen tot vorgefunden.

Auf Bildern im japanischen Fernsehen war zu sehen, dass das Seniorenheim zum Teil von weggeschwemmten Erdmassen bedeckt war. Hubschrauber kreisten über der Einrichtung, um Überlebende zu retten. In der Stadt Kuji kam demnach zudem eine weitere alte Frau ums Leben. In der Stadt Iwaizumi wird ein alter Mann vermisst, der von einem Fluss mitgerissen wurde. Auf der nördlichen Insel Hokkaido werden drei weitere Personen vermisst, die ebenfalls von der Strömung eines stark angeschwollenen Flusses mitgerissen wurden.

Erhebliche Schäden durch Wassermassen

Der Taifun "Lionrock" war am Dienstagabend in der Region Tohoku im Nordosten auf Land getroffen. Er überzog die Region mit starken Regenfällen und Sturmböen. Rund 410.000 Menschen waren aufgerufen worden, sich in Sicherheit zu bringen. Die örtlichen Behörden warnten vor den Gefahren durch mögliche Erdrutsche.

Viele Schulen wurden geschlossen, der regionale Bahn- und Flugverkehr war beeinträchtigt. Mehr als 100 Flüge aus und in die Region fielen aus. In rund 35.000 Haushalten fiel zwischenzeitlich der Strom aus. Stellenweise standen Straßen unter Wasser, Flüsse schwollen bedrohlich an, Bäume stürzten um, Häuser wurden beschädigt, Lastwagen wurden durch die schweren Sturmböen umgerissen.

Auf der Insel Hokkaido trat der Fluss Soraichi über die Ufer (Foto: dpa)
Auf der Insel Hokkaido trat der Fluss Soraichi über die UferBild: picture-alliance/AP Photo/R. Ominato

Die Region war vor fünf Jahren von einem Erdbeben und einem nachfolgenden Tsunami verwüstetet worden. In dem damals ebenfalls zerstörten Atomkraftwerk Fukushima Daiichi wurden Pumpen eingesetzt, um zu verhindern, dass erneut verstrahltes Wasser in den angrenzenden Ozean gelangt. Berichte über weitere Schäden an der Atomruine gab es zunächst nicht. Es war das erste Mal seit Beginn der Datenerfassung durch die Meteorologische Behörde im Jahr 1951, dass ein pazifischer Taifun die Region Tohoku getroffen hat. Inzwischen ist der Sturm abgezogen.

kle/jj (dpa, afp)