Kasinohotel-Brand in Kambodscha: 19 Tote
29. Dezember 2022
Bei einem Brand in einem Kasinohotel in Kambodscha sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Rettungskräfte fanden in dem ausgebrannten Gebäudekomplex im Nordwesten des Landes die sterblichen Überreste, wie ein Behördensprecher sagte. In bislang unzugänglichen Gebäudeteilen werden aber noch weitere Todesopfer vermutet. Mindestens 50 weitere Menschen seien verletzt worden, meldeten kambodschanische und thailändische Medien unter Berufung auf die Behörden.
Das Feuer in dem Grand Diamond City Hotel and Casino in Poipet an der Grenze zu Thailand war aus bislang ungeklärter Ursache gegen Mitternacht im ersten Stock ausgebrochen und hatte sich dann schnell ausgebreitet. In dem Gebäude hielten sich zu diesem Zeitpunkt mehr als 400 Menschen auf.
Auf im Internet verbreiteten Videoaufnahmen ist zu sehen, wie mehrere Menschen aus dem brennenden Hotel springen. Andere drängten sich auf Mauervorsprüngen oder Fensterbrettern an der Außenfassade, um den Flammen und dichten Rauchwolken zu entgehen.
Bei den Rettungsarbeiten kamen auch Hubschrauber zum Einsatz. Zudem beteiligten sich Feuerwehren aus Thailand. Mehrere Verletzte wurde auch in Krankenhäuser in der dortigen Provinz Sa Kaeo gebracht.
Laxe Befolgung von Sicherheitsauflagen
Poipet liegt gegenüber der wohlhabenderen thailändischen Stadt Aranyaprathet, und es gibt einen regen grenzüberschreitenden Handel und Tourismus. Der Sender PBS berichtete, das Hotel sei bei Thailändern sehr beliebt, da Glücksspiel in ihrem Land verboten sei.
Die laxe Handhabung von Sicherheitsauflagen in Lokalen und anderen Vergnügungsstätten in der Region löst immer wieder Kritik aus. Dieses Jahr gab es bereits zwei tödliche Brände in Kambodschas Nachbarländern Thailand und Vietnam. Im August wurden bei einem Feuer in einem thailändischen Nachtclub 26 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt. Im September starben bei einem Brand in einer Karaoke-Bar im Süden von Vietnam 32 Menschen.
sti/qu (afp, ap, dpa, rtr)