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Millionenstrafen für Pharmafirmen

9. Juli 2014

Patienten und Krankenkassen sparen mit Nachahmer-Medikamenten viel Geld. Doch für Pharmafirmen bedeuten Generika weniger Profite. Einige haben die billigeren Alternativen blockiert, meint Brüssel und verhängt Bußgelder.

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Indien Generika Medikamente
Bild: picture-alliance/dpa

Wegen der Blockade günstiger Alternativen zum blutdrucksenkenden Medikament Perindopril müssen der französische Pharmakonzern Servier und fünf weitere Firmen insgesamt rund 430 Millionen Euro Strafe zahlen. Die Unternehmen hätten den Preis für das Arzneimittel künstlich hoch gehalten, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit.

Serviers Patent für Perindopril war nach Kommissionsangaben im Jahr 2003 weitgehend ausgelaufen. Die Wettbewerbshüter werfen der Pharmafirma vor, daraufhin die Rechte an einer Schlüsseltechnologie erworben zu haben. Das Unternehmen habe dieses Wissen nicht genutzt, sondern lediglich den Markteintritt von konkurrierenden Nachahmer-Medikamenten (Generika) verzögert. In den Jahren danach habe Servier Generika-Firmen einige Dutzend Millionen Euro dafür gezahlt, dass sie ihre Produkte nicht auf den Markt brachten.

Servier wehrte sich in einer Mitteilung gegen die Anschuldigungen und kündigte an, vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen. "Zu keiner Zeit wurde Perindopril Patienten vorenthalten, und der Markteintritt von Generika wurde nicht verzögert", erklärte eine Sprecherin. Den Löwenanteil der Strafe - rund 331 Millionen Euro - muss Servier zahlen. Auf die Unternehmen Niche/Unichem, Matrix (inzwischen Teil von Mylan), Teva, Krka und Lupin kommen Busgelder von insgesamt rund 97 Millionen Euro zu.

zdh/sc (dpa, rtr)