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Millionen-Strafen für Banken in den USA

8. August 2016

Die Deutsche Bank muss in den USA eine Rekordbuße wegen des Bruchs von Vertraulichkeitsregeln zahlen. Im Libor-Skandal ist die britische Großbank Barclays wegen Zinsmanipulationen verurteilt worden.

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Deutsche Bank Frankfurt Archiv
Bild: Reuters

Im Skandal um Zinsmanipulationen hat sich die britische Großbank Barclays mit 44 US-Bundesstaaten auf die Zahlung von 100 Millionen Dollar geeinigt. Das Institut räumte nach Angaben des Generalstaatsanwalts von New York Fehlverhalten im Zusammenhang mit der Ermittlung des internationalen Referenzzinssatzes Libor zwischen August 2005 und Mai 2008 ein.

Im Zuge der Manipulationsvorwürfe sieht sich die Bank zahlreichen Rechtsstreitigkeiten ausgesetzt. 2012 einigte sie sich bereits mit dem US-Justizministerium, der Regulierungsstelle und den britischen Behörden auf eine Zahlung von 453 Millionen Dollar.

Neben Barclays haben bislang auch andere Großbanken Vereinbarungen mit den US-Behörden getroffen, darunter die UBS, die Royal Bank of Scotland und die Deutsche Bank. Am Libor und verwandten Referenzzinsätzen hängen Geschäfte in einem Volumen von Hunderten Billionen Dollar, wodurch sich schon durch kleine Bewegungen hohe Gewinne erzielen lassen.

Und wieder die Deutsche Bank

In einem anderen Fall haben US-Aufseher gegen die Deutsche Bank eine Strafe von 12,5 Millionen Dollar verhängt - wegen der Verletzung von Vertraulichkeitsbestimmungen. Unbefugte hätten zwischen 2008 und 2014 Zugang zu sensiblen Informationen gehabt, erklärte die Aufsichtsbehörde Finra am Montag.

Die Informationen seien über eine Art Lautsprecher an Analysten und Händler der Bank übertragen worden. Verbotenerweise hätten auch Mitarbeiter in der Vermögensverwaltung (Privat Client Services) diese Informationen hören können. Dazu zählen beispielsweise große Transaktionen von Kunden, die die Aktienkurse beeinflussen könnten.

Die Aufseher bemängelten fehlende Kontrollmechanismen der Bank. Interne Warnungen seien jahrelang ignoriert worden. Daher verhängte die Finra die höchste Strafe, die jemals in so einem Fall erlassen wurde.

Die Deutsche Bank erklärte sich nach Angaben der Finra bereit, ihre Kontrollmechanismen zu überarbeiten. Eine Deutsche-Bank-Sprecherin lehnte eine Stellungnahme ab.

dk/hmf (rtr/afpe)