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Milliardenstrafe für Citigroup

14. Juli 2014

Die USA haben die nächste Milliardenstrafe für eine Bank verhängt: Nach der französischen BNP Paribas ist nun die New Yorker Citigroup an der Reihe. Grund sind Hypothekengeschäfte in der Finanzkrise.

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Citigroup Hauptquartier
Bild: picture-alliance/dpa

Die Citigroup muss wegen umstrittener Hypotheken-Geschäfte vor der Finanzkrise eine Strafe von 7 Milliarden US-Dollar zahlen. Es werde eine Buße von 4,5 Milliarden Dollar in bar entrichtet sowie Kundenentschädigungen über 2,5 Milliarden, teilte die US-Großbank am Montag mit.

Der kostspielige Vergleich belastet die Bilanz der Citigroup. Der Nettogewinn brach im zweiten Quartal um 96 Prozent auf 181 Millionen Dollar ein, wie die US-Großbank am Montag mitteilte. Die Einigung mit den US-Behörden sorgte dabei für eine Sonderbelastung von 3,8 Milliarden Dollar.

Ohne Sonderbelastungen, so rechnete die Bank vor, wäre der Gewinn allerdings besser ausgefallen als im Vorjahresquartal. An der Börse konnte die Aktie zunächst zulegen.

Citigroup will nun "nach vorne schauen"

Citigroup-Chef Michael Corbat sagte, die Einigung mit den US-Behörden sei im besten Interesse der Aktionäre. "Das ermöglicht uns, nach vorne zu schauen und uns auf die Zukunft zu konzentrieren, nicht auf die Vergangenheit."

Mit dem Vergleich werden alle Klagen in der Sache hinfällig. Erst im April hatte die Citigroup einen Rechtsstreit mit institutionellen Investoren durch die Zahlung von mehr als 1,1 Milliarden Dollar aus der Welt geschafft.

Die nun verhängte Strafe ist mehr als doppelt so hoch wie von Analysten erwartet. In den Verhandlungen waren allerdings vonseiten der Regierung zeitweise zwölf Milliarden Dollar gefordert worden.

Kunden übervorteilt

Nach Ansicht der US-Justiz hatte die Bank den Käufern verschwiegen, wie schlecht es um die in den Hypothekenpapieren enthaltenen Hauskredite gestanden habe. Ausbleibende Kreditraten und der damit verbundene rapide Wertverfall dieser Hypothekenpapiere hatten die Finanzkrise 2008 befeuert.

Die US-Justiz hatte gegenüber zahlreichen Banken den Vorwurf erhoben, ihre Kunden beim Verkauf von Hypothekenpapieren über den Tisch gezogen zu haben, indem sie ihnen die wahren Risiken verschwiegen hätten. Branchenführer JPMorgan Chase hatte sich im November auf einen 13 Milliarden Dollar schweren Vergleich mit US-Behörden geeinigt. Bei der Bank of America wird über einen Vergleich in Höhe von 12 Milliarden Dollar spekuliert.

Hypothekengeschäfte sind aber nicht das einzige Feld, auf dem die US-Justiz hart gegen Banken vorgeht: Die französische BNP Paribas BNP Paribas willigte unlängst in einen 9 Milliarden Dollar schweren Vergleich ein, weil sie über ihre US-Zweigstelle Geschäfte mit dem Sudan, Iran und Kuba getätigt hatte. Die USA hatten Sanktionen gegen diese Länder verhängt. Wegen derartiger Vorwürfe laufen auch Untersuchungen gegen die Commerzbank und die Deutsche Bank.

bea/hf (dpa, reuters, afp)