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Michael Karoli ist tot

Ulrich José Anders22. November 2001

Köln, 1968 – fünf Musiker treffen sich in einer Wohnung. Die Namen: Irmin Schmidt, Holger Czukay, David Johnson, Jaki Liebezeit und ein junger Beat-Gitarrist Namens Michael Karoli.

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Michael Karoli, Gitarrist der Kölner Avandgardegruppe Can, verstarb im Alter von 53 Jahren.Bild: Spoonrecords

Das Resultat dieses Treffens war eine wilde Collage aus Lärm, Rock und Tonbandeinspielungen. Unter dem Namen "Can" schrieben die fünf Pioniere Elektronikgeschichte. Die Band wird in einem Atemzug mit „Kraftwerk“, Karl-Heinz Stockhausen und "NEU!“ genannt.

Ihr erstes Album "Monster Movie" (1969) war der Einstieg in einen bis dahin einzigartigen Klangkosmos - eine Mischung aus spontan eingespielter Musik, geprägt von einem fast mechanisch anmutenden Rhythmus.

Das erste kommerzielle Album folgte 1972 mit "Ege Bamyasi". Auf diesem findet sich auch "Spoon" - die Titelmelodie zur Francis Durbridge TV-Krimi-Reihe "Das Messer".

Ende 1978 lieferten Micheal Karoli und Can dann das vorerst letzte gemeinsamen Album "Can" ab. Seitdem konzentrieren sich die einzelnen Mitglieder auf ihre Solo-Projekte.

Dass die Musik von "Can" bis in die Neuzeit ein Ausdruck von permanenten Entwicklungen ist, manifestiert sich auf der Remix-CD "Sacrilege". Eine Hommage an die Gruppe, an der sich die Prominenz der internationalen Techno-, Dance- und Ambient- Szene beteiligte.

Michael Karoli verstarb beim Geigenspiel unerwartet in seiner Wohnung.