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Mexikaner demonstrieren gegen Homo-Ehe

11. September 2016

Staatschef Enrique Peña Nieto will, dass die gleichgeschlechtliche Ehe im ganzen Land erlaubt wird. Dagegen sind hunderttausende Mexikaner auf die Straße gegangen.

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Demonstranten mit Plakaten (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/Zuma/El Universal

An den Kundgebungen nahmen sowohl Katholiken als auch Mitglieder anderer Konfessionen wie etwa Methodisten und Mormonen teil. "Papa + Mama = Glückliche Familie", stand auf einem Plakat bei einer Demonstration in Puebla mit rund 3000 Teilnehmern.

Auch im östlichen Bundesstaat Veracruz sowie in der Grenzstadt Ciudad Juárez gab es Protestaktionen. Laut Organisatoren gingen insgesamt 300.000 Menschen auf die Straße. Aufgerufen dazu hatte die Nationale Front für die Familie, ein Zusammenschluss konservativer religiöser Gruppen. Für den 24. September ist eine große Demonstration in der Hauptstadt Mexiko-Stadt geplant.

(Foto: dpa)
Mancherorts standen sich Gegner und Befürworter buchstäblich gegenüberBild: picture-alliance/Zuma/El Universal

Das bisherige Verbot ist verfassungswidrig

Im vergangenen Jahr hatte der Oberste Gerichtshof des mehrheitlich katholischen Landes geurteilt, das Verbot gleichgeschlechtlicher Ehen sei verfassungswidrig. Eingetragene Partnerschaften homosexueller Paare waren 2007 - erstmals in ganz Lateinamerika - in Mexiko-Stadt erlaubt worden. Zwei Jahre später wurde dort die Homo-Ehe eingeführt. Seitdem zogen nur drei der 31 mexikanischen Bundesstaaten nach.

Staatspräsident Enrique Peña Nieto kündigte im Mai dieses Jahres an, dass er Mexikos Verfassung ändern will, damit die Homo-Ehe landesweit eingeführt werden kann. Der Sozialdemokrat steht derzeit unter Druck. Er kämpft gegen eine schwache Konjunktur, Drogenkriminalität und die scharfe Kritik am Besuch des republikanischen US-Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump, der dazu führte, dass sein langjähriger Vertrauter und Finanzminister Luis Videgaray sein Amt aufgab.

uh/kle (dpa, afp, rtr)