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Merkozy legen den Kurs fürs neue Jahr fest

9. Januar 2012

Merkel und Sarkozy: Arbeitstreffen in Berlin +++ Geht es mit den Griechen aufwärts und mit dem Euro vielleicht nicht abwärts? +++ Interview mit Jörg Asmussen von der EZB +++ Wundersam genesen: Die US-Autoindustrie

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Bild: dapd

Wer mit Geld handelt, genießt ein besonderes Privileg: Auf seine Geschäfte wird keine Umsatzsteuer erhoben. Um das auszugleichen, wird seit Jahren ein anderes Modell diskutiert, die Finanztransaktionssteuer. Doch die ist kompliziert und höchst umstritten. Die USA wollen sie auf keinen Fall und die Kanadier auch nicht. Und auch England, immerhin kein unwichtiges Mitglied im EU-Club, sagt: Nicht mit uns! Doch wenn es sie nicht überall gibt, wird sie wirkungslos bleiben, weil die Geldhändler sich eben dort niederlassen würden, wo sie nicht erhoben wird. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy droht damit, sie zur Not auch im Alleingang einzuführen. Das hat er heute in Berlin auch Angela Merkel so erklärt. Die beiden haben das Vorgehen in der Schuldenkrise abgesprochenen.

Die beständig am Abgrund des Staatsbankrotts wankenden Griechen brauchen schon im März einen weiteren Zuschuss, um das schlimmste zu verhindern. Dann sollen 17 Milliarden Euro aus den Rettungsfonds EFSF fließen. Darüber entscheidet die sogenannte Troika, der Dreierbund aus EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds. Wie geht es in Griechenland weiter? Kommen die Griechen aus ihrem Schuldensumpf heraus und worauf muss sich Europa und seine Gemeinschaftswährung einstellen?

Er war der Krisenflüsterer der Bundeskanzlerin: Jörg Asmussen. Als Staatssekretär im Berliner Finanzministerium war er unter zwei Dienstherren, dem SPD-Politiker Per Steinbrück während der großen Koalition und dem Christdemokraten Wolfgang Schäuble in der gegenwärtigen schwarz-gelben Regierung in Berlin, eine Art Krisenmanager. In seine Dienstzeit fielen die Lehman-Pleite und die dann nötig gewordenen Bankenrettungsaktionen. Zum Ende seiner Dienstzeit brach die Schuldenkrise innerhalb der EU aus. Und damit beschäftigt er sich heute auch, aber an einer anderen Stelle: Mit dem Beginn dieses Jahres ist er von Berlin nach Frankfurt umgezogen, dort sitzt er nun im Präsidium der Europäischen Zentralbank.

In den USA, genauer in der Automobilstadt Detroit begann heute die NAIA – die Nordamerikanische Internationale Auto Show. Die US-Autoindustrie war schon am Boden und die Autostadt Detroit war ein Ort, der dem Untergang geweiht schien. Doch dazu ist es nicht gekommen: Kredite in Milliardenhöhe aus Washington haben den Autoschmieden wieder auf die Beine geholfen. Anfang 2012 stehen die US-Autobauer so gut da wie seit vielen Jahren nicht mehr.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann

Redaktion: Rolf Wenkel