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Euros nach Athen

11. Juni 2011

Die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers 2009 habe in Deutschland zu einem Wirtschaftseinbruch von fast fünf Prozent geführt. Eine solche Pleite dürfe sich nicht wiederholen, sagt Bundeskanzlerin Merkel.

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Die griechische Fahne in einem Rettungsring mit den Farben der deutschen Fahne (Foto: Bilderbox/DW-Montage)
Deutschland will Griechenland unter die Arme greifenBild: Bilderbox / DW / Montage

Es war eine Rechtfertigung des neues Hilfspakets der Bundesregierung für Griechenland und zugleich eine Warnung vor den massiven Auswirkungen der Griechenland-Krise im Falle einer Staatspleite: "Wir dürfen nichts tun, was den Aufschwung weltweit insgesamt in Gefahr bringt und dann auch in Deutschland wieder in Gefahr bringen würde", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer wöchentlichen Videobotschaft am Samstag (11.06.2011). "Wenn wir nicht richtig handeln, könnte das passieren, aber das wollen wir ja genau verhindern".

Die Bundesregierung rechnet inzwischen für dieses Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von über drei Prozent. Bisher lag die Prognose bei 2,6 Prozent.

Für einen starken Euro

Bundeskanzlerin Angela Merkel (Foto: AP)
Merkel: Solidarität zeigenBild: AP

Merkel plädierte am Samstag auch dafür, die Wettbewerbsfähigkeit der Länder mit hoher Schuldenlast zu steigern und ihnen so die Möglichkeit zu geben, Schulden abzubauen. Gleichzeitig müssten solche Länder ihren eigenen Beitrag dafür leisten, mit Hilfe von Strukturreformen Schulden abzubauen.

Da Deutschland von einem starken Euro profitiere, sei es wichtig, sich für den Euro als eine starke Währung einzusetzen. Wenn es allen Europäern gut gehe, dann gehe es auch der deutschen Wirtschaft gut. Merkel verwies darauf, dass über 60 Prozent des deutschen Exports in den europäischen Bereich gehen.

"Zweiten Fall Lehmann Brothers nicht zulassen"

Ebenso wie die Kanzlerin machte auch FDP-Generalsekretär Christian Lindner deutlich, dass es eine zweite Pleite wie die der US-Investmentbank Lehmann Brothers nicht geben dürfe. In einem Interview der "Frankfurter Rundschau" sagte Lindner am Samstag zugleich, dass seine Partei starke Zweifel an der aktuellen Finanzhilfe für Griechenland hege. Die Liberalen hätten sich die Hilfszusagen für Griechenland nicht leicht gemacht. Sie seien sich aber einig geworden, dass eine erneute Finanzhilfe einer ungeordneten Staatsinsolvenz vorzuziehen sei, die Aufschwung und Beschäftigung hierzulande massiv gefährden würde, so Linder.

Finanzspritze für Griechenland umstritten

Einer Umfrage zufolge ist die Mehrheit der Deutschen gegen weitere Finanzhilfen für Griechenland - 60 Prozent sprechen sich gegen erneute EU-Hilfen in Form von Krediten für Griechenland aus, so das aktuelle ZDF-Politbarometer. Nur 33 Prozent sind für eine für weitere Unterstützung.

Autorin: Anja Fähnle (dapd, dpa, rtr)
Redaktin: Hartmut Lüning