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Merkel in Afrika

Wim Abbink6. Oktober 2007

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich nach ihrem ersten persönlichen Treffen mit dem ehemaligen südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela in Johannesburg sichtlich bewegt gezeigt.

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Angela Merkel mit Nelson MandelaBild: AP

Nach dem knapp 45-minütigen Gespräch am Samstag (6.10. 2007) in Johannesburg äußerte sich Merkel tief beeindruckt von der Persönlichkeit des 89-Jährigen, der das Symbol für die Überwindung der Apartheid in seinem Land ist: "Es war ein sehr bewegender Moment für mich, Nelson Mandela zu erleben und zu sprechen." Es war das erste persönliche Treffen mit dem Friedens-Nobelpreisträger, dessen Widerstand gegen die Rassentrennung sie einst schon als junge Frau interessiert verfolgt hatte.

Schritt für Schritt

Seine Botschaft laute: "Wir brauchen Frieden auf der Welt." Vor allem auch in Afrika müssten die Konflikte friedlich gelöst werden, habe Mandela ihr erklärt. Sein eigenes Beispiel habe gezeigt, dass Gewaltlosigkeit am Ende der bessere Weg sei. Mandela habe großes Vertrauen in die Arbeit seines Amtsnachfolgers, Präsident Thabo Mbeki, hieß es aus Merkels Delegation. Südafrika komme aber bei der Bewältigung seiner Probleme nur Schritt für Schritt voran. Das gelte besonders für die Aids-Problematik, die nur in internationaler Zusammenarbeit bewältigt werden könne. Dieses Problem dürfe nicht verharmlost werden, warnte Mandela.

Auf einen Stock gestützt und mit seiner Frau Graca Machel an der Seite verabschiedete Mandela Merkel nach dem Gespräch am Eingang der nach ihm benannten Stiftung. Sie war einst mit Hilfe der deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) aufgebaut worden.

Lob für Südafrika

Merkel wurde auf der zweiten Station ihrer Afrika-Reise vom südafrikanischen Präsident Thabo Mbeki am Freitag mit militärischen Ehren empfangen. Merkel lobte nach den folgenden politischen Gesprächen das Engagement Südafrikas bei der Lösung von Konflikten auf dem Kontinent. Sie bekräftigte die Teilnahme Deutschlands am EU-Afrika-Gipfel im Dezember in Lissabon auch dann, wenn Simbabwes Präsident Robert Mugabe zu der Konferenz komme. Alle AU-Mitgliedstaaten seien eingeladen, sagte Merkel. Sie kündigte ein offenes Wort an: "Wir werden unsere Einschätzung und kritische Worte durchaus sagen."

Merkel in Südafrika
Merkel trifft Thabo MbekiBild: AP

Am Samstag fliegt Merkel weiter nach Kapstadt. Dort steht unter anderem die Besichtigung eines Umwelt- und eines Aids-Projekts auf dem Programm. Danach reist sie zur letzten Station ihrer Reise nach Liberia.