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Meret-Oppenheim-Retrospektive

16. August 2013

Meret Oppenheim zählt zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Zu ihrem 100. Geburtstag würdigt erstmals eine große Ausstellung die Surrealistin in ihrer Heimatstadt Berlin.

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Ein an der Spitze verschmolzenes Paar Stiefel "Das Paar", 1956 (© VG Bild-Kunst, Bonn, 2013)
Bild: VG Bild-Kunst Bonn

Eine Teetasse in Pelz, ein an der Spitze verschmolzenes Paar Stiefel (Artikelbild), feine Handschuhe mit Krallenfingern - Meret Oppenheim hat zusammengeführt, was eigentlich nicht zueinander passt. Sie malte, entwarf Schmuck und Kostüme, schrieb Gedichte. Mit ihrem spielerisch-humorvollen Umgang mit Objekten gilt sie als eine der zentralen Künstlerinnen des Surealismus.

Ausstellung über eine Ikone der Surrealisten

Die Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin präsentiert von diesem Freitag (16.08.2013) an mit rund 200 Exponaten das gesamte Spektrum des künstlerischen Schaffens der Deutsch-Schweizerin. Ausgehend von ihren Frühwerken im Umkreis der Pariser Surrealisten bis hin zu dem weniger bekannten Spätwerk werden Zeichnungen, Gemälde, Objekte und Collagen gezeigt. Zudem sind Beispiele ihrer Dichtung und Traumaufzeichnungen sowie humorvoll-fantastische Design-, Schmuck- und Kleiderentwürfe zu sehen, wie Kuratorin Heike Eipeldauer erläutert.

Meret Oppenheim, die am 6. Oktober 100 Jahre alt geworden wäre, wird schon als junge Frau zum Mythos: Der Fotograf Man Ray inszeniert sie 1933 als Aktmodell. Das New Yorker Museum of Modern Art kauft drei Jahre später ihre legendäre "Pelztasse" als herausragendes Beispiel surrealistischer Kunst.

Fotografien von Margit Baumann, die die Künstlerin Meret Oppenheim zeigen gewidmet. (Foto: dpa)
Fotografien von Margit Baumann, die die Künstlerin Meret Oppenheim zeigenBild: picture-alliance/dpa

Ihre Kindheit verbringt die gebürtige Berlinerin in Süddeutschland und der Schweiz. Ihre künstlerischen Anfänge liegen in Paris, wo sie ab 1932 fünf Jahre lang im Kreis der Surrealisten rund um André Breton verkehrt. Zu ihren Künstlerfreunden gehören etwa Alberto Giacometti, Francis Picabia, Leonor Fini, Dora Maar und Max Ernst, mit dem sie eine "leidenschaftliche, einjährige Liebesbeziehung" eingeht, wie es in der Ausstellung heißt.

1937 kehrt sie nach Basel zurück. Von einer fast 20-jährigen Schaffenskrise erholt sie sich erst Mitte der 1950er Jahre. 1967 gibt es in Stockholm die erste große Werkschau Oppenheims. Am 15. November 1985 stirbt die Künstlerin im Alter von 72 Jahren in Basel. Die Berliner Ausstellung ist bis zum 1. Dezember zu sehen.

Pelzhandschuhe, 1936 (Foto: Stefan Altenburger Photography, Zürich) © VG Bild-Kunst, Bonn, 2013
Pelzhandschuhe (1936)Bild: VG Bild-Kunst Bonn

se/haz (dpa, epd)