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"Mein Einsatz": Ausmalbilder für Flüchtlingskinder

Die Fragen stellte Kate Müser.13. November 2015

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte, hilft aber auch beim Deutschlernen - weiß Illustratorin Constanze von Kitzing. Sie gründete ein Illustratorenportal, das Flüchtlingskinder unterstützt.

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Illustration von Constanze von Kitzing für das Projekt www.illustratorenfuerfluechtlinge.de (Copyright: Constanze von Kitzing)
Bild: Constanze von Kitzing

Schriftsteller, Musiker, Künstler, Theaterleute – viele sehen sich als Bürger dieser Welt und nutzen ihre Popularität, um für Solidarität mit Flüchtlingen zu werben, Spenden zu sammeln oder aufkeimenden Rassismus zu kritisieren. Woher kommt ihr Engagement? Drei Fragen, drei Antworten: unsere DW-Serie "Mein Einsatz".

DW: Wie setzen Sie sich für Flüchtlinge ein?

Constanze von Kitzing: Bei mir war das so: Ich hatte zwar viel über die Flüchtlingsthematik gelesen und im Fernsehen gesehen. Aber ich konnte nicht wirklich was machen, weil ich zeitlich so eingeschränkt bin mit meinen Kindern. Dann habe ich über Facebook eine Anfrage gestellt, damit meine Freunde mir sagen konnten, was ich machen könnte. Eine Freundin arbeitet als Sozialarbeiterin im Flüchtlingsheim. Sie meinte, dass es total schwierig sei, mit den Flüchtlingskindern in Kontakt zu treten, wenn man keine Sprachbasis hat. Sie hat mich gefragt, ob ich ein paar Ausmalbilder machen könnte. Ich fand die Idee gut und habe überlegt, ob man das systematisch und größer machen kann. Ich bin auf Karina Birkenstock gestoßen, die parallel das gleiche plante. Wir haben uns zusammen getan und das war sehr effektiv.

Constanze von Kitzing (Foto: Frederic Lezmi)
Bild: Frederic Lezmi

Am Ende ging es gar nicht mehr darum, dass wir es selber machen, sondern dass wir eine internationale Illustratoren-Kampagne starten: Illustratoren für Flüchtlinge.

Warum tun Sie es?

Ich habe ein Bedürfnis, etwas zu tun. Ich fand es super wichtig, etwas machen zu können in einem Bereich, in dem ich professionell arbeite. Dass man überhaupt was macht, finde ich selbstverständlich. Das Gute an den Ausmalbildern ist, dass sie andere Leute motivieren können, zu helfen. Wenn jemand in einem Flüchtlingsheim helfen möchte, aber nicht weiß, was er dort konkret machen kann, kann er sich einfach ein paar von diesen Bildern ausdrucken und mit ins Heim nehmen und dort mit den Kindern arbeiten oder spielen.

Was möchten Sie damit bewirken?

Ich möchte, dass Leute die Möglichkeit bekommen, zu helfen, und mit den Kindern konstruktiv und effektiv zu arbeiten, wenn sie wollen. Die Bilder müssen nicht unbedingt im Heim benutzt werden. Projekt ist langfristig angelegt, sodass die Bilder vielleicht auch an Schulen benutzt werden, wenn dort viele Flüchtlingskinder sind.

Im Alter von sechs Jahren entschied sich Constanze von Kitzing, Illustratorin zu werden. Ihr Traum wurde wahr, und mittlerweile sind ihre Bücher in Australien, China, Mexiko, Südkorea, USA und vielen anderen Ländern veröffentlicht worden. Die preisgekrönte Illustratorin und zweifache Mutter lebt und arbeitet in Köln.