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Malala-Attentäter offenbar wieder frei

5. Juni 2015

Wegen des Taliban-Anschlags auf die Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai waren Ende April laut Behörden zehn Angeklagte verurteilt worden. Jetzt heißt es dagegen, die meisten seien frei gesprochen worden.

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Malala Yousafzai mit gelbem Schleier (Foto: getty)
Bild: Getty Images/AFP/O. Andersen

Acht der zehn Beschuldigten, die wegen des Anschlags auf die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai zu lebenslanger Haft verurteilt wurden, sind offenbar auf freiem Fuß. Behördenvertreter in Pakistan bestätigten, dass die Taliban-Kämpfer in dem Prozess Ende April aus Mangel an Beweisen frei gelassen wurden. Lediglich zwei befänden sich im Gefängnis.

Gezielter Kopfschuss

Taliban-Attentäter hatten die damals 15-Jährige Malala auf dem Weg zur Schule angegriffen. Einer schoss ihr gezielt in den Kopf und verletzte sie schwer. Der Anschlag 2012 löste weltweit Entsetzen aus.

Im September 2014 gab die Armee die Festnahme von zehn Verdächtigen bekannt. Der mutmaßliche Schütze, ein Mann namens Ataullah Khan, sowie der Auftraggeber der Tat, Pakistans Taliban-Chef Fazlullah, wurden allerdings nicht gefasst. Sie sollen nach Afghanistan geflohen sein.

Geheimer Prozess

Nach dem Prozess in Malalas Heimatort Mingora im Nordwesten Pakistans Ende April dieses Jahres hatten die Behörden mitgeteilt, dass zehn Taliban-Kämpfer wegen des Attentats auf die pakistanische Kinderrechtsaktivistin zu lebenslanger Haft verurteilt worden seien. Der Prozess hatte unter Aufsicht des Militärs stattgefunden. Journalisten waren nicht zugelassen.

Seit dem Attentat lebt Malala in England. Die radikal-islamischen Extremisten bedrohen sie weiter mit dem Tod. 2014 wurde sie mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im Jahr davor hatte sie den Menschenrechtspreis des Europäischen Parlaments, den Sacharow-Preis, erhalten.

uh/wl (dpa,afp,rtr)