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Mehr Tote durch Ärztefehler

16. Februar 2012

Mehr als 1700 Menschen sind 2010 ums Leben gekommen, weil entweder Ärzte pfuschten oder die Medizin schlicht versagte. Dabei machen Ärzte anscheinend immer häufiger Fehler.

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Hochmoderner Operationssaal (Foto: dpa/lsn)
Im OP - hochmodern und doch auch gefährlichBild: picture-alliance/dpa

Wer zum Arzt geht, will sich behandeln lassen und wieder gesund werden. Durch Ärztepfusch und schlechte Medizinprodukte sind im Jahr 2010 jedoch fast 35 Prozent mehr Patienten ums Leben gekommen als ein Jahr zuvor. Das berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Bundestagsanfrage der Grünen. Die Zahl der Todesfälle ist binnen Jahresfrist von 1272 auf 1712 gestiegen.

Ärzte machen mehr Fehler

Angestiegen ist dabei vor allem die Zahl der Todesfälle, die durch Ärztefehler verursacht worden sind - von 551 auf 944. Als häufigste Ursachen für den Tod von Patienten werden mangelnde Desinfektion (410 Fälle), Abstoßungsreaktionen bei einer Transplantation (171), und Komplikationen bei einer Implantation eines künstlichen Gerätes (121) genannt.

61 Patienten starben dem Bericht zufolge, weil Operationswunden schlecht vernäht waren, 53 kamen bei fehlerhaften Bypassoperationen oder Transplantationen ums Leben. Außerdem starben 47 durch versehentliche oder unbeabsichtigte Schnitte bei Operationen, 33 bei Endoskopie-Fehlern und 32 bei Amputationen.

Die aktuellen Zahlen liegen noch weit unter den Schätzungen vieler Patientenorganisationen. Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. schätzt die jährlichen Todesfälle durch ärztliche Behandlungsfehler auf 17.000.

nis/sti (dpa, afp)