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Ausländische Fachkraft gesucht

28. Mai 2013

Die Bundesregierung berät beim schon traditionellen Integrationsgipfel mit Wirtschaft und Verbänden über die Migranten und ihre Perspektiven im deutschen Arbeitsleben. Der gesamte Gipfel ist zunehmend umstritten.

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Ausländische Auszubildende mit Werkmeister an einer Drehbank (foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der so genannte Integrationsgipfel im Berliner Kanzleramt geht bereits in die sechste Runde. Hauptthema an diesem Dienstag ist die Eingliederung von Migranten in den deutschen Arbeitsmarkt. Die Intergrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer, mühte sich zum Auftakt der wachsenden Kritik an der Veranstaltung entgegenzutreten.  

Bei der Integration in das deutsche Wirtschaftsleben gebe es Fortschritte, sagte die CDU-Politikerin und verwies insbesondere auf die Bildungsabschlüsse jugendlicher Migranten, die ihre Chancen in der Arbeitswelt verbesserten. Sprachförderung für Kinder und sowie Sprach- und Integrationskurse für Erwachsene zahlten sich aus, so die Staatsministerin. Wie zuvor Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler forderte auch Böhmer, angesichts von Fachkräftemangel und Lehrstellen-Problemen die Zuwanderer insgesamt stärker in den Blick zu nehmen.   

Gelungene Integration - wie geht das?

Kanzlerin Angela Merkel hatte das Thema Integration 2006 zur Chefsache erklärt und zum ersten Gipfel eingeladen. Kritiker beklagen, die Veranstaltung liefere zu wenig konkrete Ergebnisse und habe im Wesentlichen Symbolcharakter.

Zu den Teilnehmern gehören neben Vertretern aus Bund, Ländern und Kommunen auch Migrantenorganisationen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Religionsgemeinschaften. 

"Willkommenskultur"?

Die Vizevorsitzende der SPD, Aydan Özoguz, beklagte in der "Rheinischen Post", in der jetzigen Form mache der Gipfel "keinen Sinn". Man brauche mehr ambitioniertes Handeln, "statt immer neuer Aktionspläne", die dann auf die lange Bank geschoben würden, erklärte die türkischstämmige Politikerin. Es reiche nicht aus, "wohlfeile Forderungen zu stellen", sagte Grünen-Chefin Claudia Roth. "Willkommenskultur würde bedeuten, dass wir eine erleichterte Einbürgerung bekommen, dass wir die Hinnahme von Mehrstaatlichkeit bekommen, dass wir den bescheuerten Optionszwang endlich abschaffen", meinte Roth.  

Etwa 16 Millionen Menschen in Deutschland haben ausländische Wurzeln - das ist etwa ein Fünftel der Bevölkerung. Die Krise in Südeuropa und die EU-Osterweiterung bescherten Deutschland im vergangenen Jahr die stärkste Zuwanderung seit 1995: Mehr als eine Million Menschen verlegten 2012 ihren Wohnsitz in die Bundesrepublik. Besonders stark stieg die Zahl der Zuwanderer aus den krisengebeutelten Staaten Südeuropas - wie Spanien, Griechenland, Portugal und Italien.

SC/GD (afp, epd, dpa)