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Politik

Mehr als 90 Tote bei Anschlag in Mogadischu

28. Dezember 2019

Auf einer Straßenkreuzung in Somalias Hauptstadt explodierte ein mit Sprengstoff beladenes Fahrzeug. Auch wenn sich bisher noch niemand bekannte: Die Attacke trägt die "Handschrift" der islamistischen Miliz Al-Shabaab.

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Der Anschlagsort in Somalias Hauptstadt Mogadischu (Foto: Reuters/F. Omar)
Ein Somalier steht neben ausgebrannten Autowracks an einem Kontrollpunkt in MogadischuBild: Reuters/F. Omar

Bei einem der verheerendsten Bombenanschläge der vergangenen Monate sind in Mogadischu, der Hauptstadt Somalias, mehr als 90 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Allein in sein Krankenhaus seien 73 Leichen gebracht worden, sagte der Leiter des städtischen Medina-Hospitals, Mohamed Yusuf. Zudem würden 54 Verletzte behandelt.

Derzeit ist jedoch unklar, wie viele Opfer in andere Krankenhäuser eingeliefert wurden. Behörden sprachen von mindestens 70 Zivilisten, die durch den Anschlag verletzt worden seien. Ein mutmaßlicher Selbstmordattentäter hatte seinen mit Sprengstoff beladenden Lastwagen in einem belebten Stadtviertel Mogadischus an einer Zahlstelle für Vignetten am südwestlichen Rand der Hauptstadt zur Explosion gebracht.

Türkische Staatsbürger unter den Toten

Unter den Opfern sind den Berichten zufolge viele Schüler und Studenten, deren Bus von der Explosion getroffen wurde. Weitere Details und Hintergründe waren zunächst nicht bekannt.

Unter den Toten befinden sich nach Polizeiangaben auch drei türkische Staatsbürger. Es habe sich um Ingenieure gehandelt, die an der Renovierung der Straßenverbindung zwischen Mogadischu und dem Ort Afgoye beteiligt gewesen seien.

Die Europäische Union verurteilte den Anschlag in Mogadischu. EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb auf Twitter, "Europa wird Afrika im Kampf gegen den Terrorismus weiter unterstützen". Russland sprach von einem barbarischen Akt, der darauf ziele, das Land zu destabilisieren. Somalias Präsident Mohamed Abdullahi Farmajo rief die Bevölkerung zum Zusammenhalt auf.

Der Anschlagsort in Somalias Hauptstadt Mogadischu noch einmal aus einer anderen Perspektive (Foto: Reuters/F. Omar)
Dem Anschlag in Somalias Hauptstadt Mogadischu fielen auch Schüler zum OpferBild: Reuters/F. Omar

Bislang bekannte sich niemand zu der Gewalttat. In der Vergangenheit übernahm die Al-Kaida-nahe islamistische Miliz Al-Shabaab die Verantwortung für die meisten Anschläge in Mogadischu. Sie will die von den Vereinten Nationen unterstützte somalische Regierung stürzen. Die Miliz war 2011 von Truppen der Afrikanischen Union (AU) aus der Hauptstadt vertrieben worden. Die sunnitischen Fundamentalisten kontrollieren aber nach wie vor weite Gebiete des ostafrikanischen Landes. Somalia ist seit 1991 von Konflikten zerrissen, nachdem Clanchefs den damaligen Diktator Siad Barre gestürzt hatten und sich danach gegenseitig bekämpften.

sti/sth/qu (afp, ap, dpa, epd)