1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Mehr als 2000 Tote in Afghanistan?

2. Mai 2014

Eine Schlammlawine hat im Nordosten Afghanistans mehrere Dörfer verschüttet. Mehr als 2.100 Menschen werden vermisst. Bergungskräfte sind im Einsatz, kommen aber nur mit Mühe ins Katastrophengebiet.

https://p.dw.com/p/1Bt0F
Bewohner des Dorfes Ab-e-Barik begutachten die durch die Schlammlawine verursachten Zerstörungen (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

In der abgelegenen Bergregion in der afghanischen Provinz Badachschan sind bei dem Erdrutsch möglicherweise mehr als 2000 Menschen getötet worden. Mehr als 2100 Dorfbewohner würden vermisst, sagte ein Sprecher der Provinzverwaltung. Es werde befürchtet, dass niemand von ihnen überlebt habe. Nach tagelangen schweren Regenfällen sei ein großer Teil eines Berges auf ein ganzes Dorf gestürzt.

Die Menschen wurden demnach am Morgen von der Schlammlawine überrascht, als sie nach einem kleineren Erdrutsch ein paar Stunden zuvor in ihre Häuser zurückgekehrt waren und ihre Habseligkeiten retten wollten. Mehr als hundert Leichen seien in dem Dorf Ab-e-Barik bereits geborgen worden. Auch Bewohner umliegender Dörfer beteiligten sich an den Rettungsarbeiten, die durch Überschwemmungen erschwert wurden.

Der Erdrutsch habe Hunderte Häuser verschüttet, erklärte die örtliche Polizei. Zuvor habe es eine Wochen lang heftig geregnet - zu einer Zeit, in der die Schneeschmelze die Flüsse ohnehin anschwellen lässt. Einem UN-Vertreter in der afghanischen Hauptstadt Kabul zufolge ist das betroffene Dorf zwar nicht von der Außenwelt abgeschnitten, die Straßen dorthin sind aber für schweres Gerät nicht passierbar. 2500 Dorfbewohner konnten in Sicherheit gebracht werden. Präsident Hamid Karsai schickte eine Delegation in die Katastrophenregion, die Hilfe für die örtlichen Rettungsmannschaften koordinieren soll.

Karte: Provinz Badachschan in Afghanistan
Das Unglück ereignete sich in der nordöstlichen Provinz Badachschan

Die Provinz Badachschan, eine karge Gebirgsregion, liegt an der Grenze zu Pakistan, Tadschikistan und China im äußersten Nordosten von Afghanistan.

In der vergangenen Woche hatten Überschwemmungen in vier nordafghanischen Provinzen bereits mehr als 100 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 7000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. In Nord- und Zentralafghanistan kommt es im Frühjahr häufig zu schweren Regenfällen.

sti/kle (afp,dpa,ap)