Medientrialog: Meinungsaustausch unterstützen | Regionen | DW | 11.11.2013
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Regionen

Medientrialog: Meinungsaustausch unterstützen

Eine Woche waren Journalisten aus Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo in Bonn, Berlin und Straßburg. Auch der Dauerkonflikt zwischen ihren Ländern war Thema des Medientrialogs mit deutschen Kollegen.

Pascaline Umulisa aus Ruanda arbeitet für die Organisation Signifide Group, die sich unter anderem für die Einbeziehung von Mädchen und Frauen in Handel und Entwicklung einsetzt. Außerdem arbeitet sie als Journalistin und Korrespondentin für die ruandische Nachrichten-Website Kigali Today.

Wie informieren die Medien in Ihrem Land über sensible Themen wie den Konflikt zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda?
Da die Bevölkerung seit den schrecklichen Gewalttaten von 1994 immer noch stark traumatisiert ist, behandeln die Medien Informationen, die die Menschen erschüttern könnten, mit sehr viel Vorsicht. Was den Konflikt zwischen Kongo und Ruanda angeht, beziehen die Medien keine eindeutige Position, da sie, meiner Meinung nach, keine sicheren Informationsquellen haben.

Pascaline Umulisa aus Ruanda und Anita Lwamba aus DR Kongo, Teilnehmer des Medientrialogs DR Kongo, Ruanda und Deutschland, organisiert von DW Akademie, finanziert vom Auswärtigen Amt (Foto: DW Akademie/Charlotte Hauswedell).

Pascaline Umulisa aus Ruanda (rechts) und Anita Lwamba aus DR Kongo

Gibt es Kontakt zwischen kongolesischen und ruandischen Journalisten?
Der Kontakt zwischen Journalisten aus Kongo und Ruanda ist zwar nicht ausreichend, doch es gibt ihn - besonders bei regionalen Treffen. Workshops wie der Medientrialog der DW Akademie bieten natürlich auch eine gute Möglichkeit für Austausch. Die Journalisten der beiden Länder sind Freunde, während dieser Treffen herrscht immer eine warme und offenherzige Atmosphäre.

Das Bild von Kongo und Ruanda in den deutschen Medien ist noch wenig detailliert. Was wissen Sie umgekehrt aus den Medien in Ihrem Land über Deutschland?
Da Ruanda von Deutschland kolonialisiert wurde, lernt man Deutschland bereits durch den Geschichtsunterricht in der Schule kennen. Momentan spricht man von Deutschland jedoch nur, wenn etwas Außergewöhnliches passiert. Die lokalen, aktuellen Nachrichten haben höchste Priorität, internationale Nachrichten kommen danach. Das Deutschlandbild ähnelt dem vieler anderer europäischer Staaten: ein reiches, unabhängiges Land, das in der Technologie sehr fortschrittlich und der Motor Europas ist. Über die Wiedervereinigung etwa wird so gut wie gar nicht gesprochen und auch nicht über die Überreste der Konflikte, die bis heute andauern.

Was wünschen Sie sich von den Medien in Ihrem Land?
Professionalität sollte einen höheren Stellenwert bekommen. So sollten beispielsweise das Urheberrecht und die Privatsphäre stärker berücksichtigt werden. Außerdem wünsche ich mir, dass der Beruf des Journalisten in den Augen der Gesellschaft mehr geschätzt wird und die Bevölkerung versteht, wie sehr Informationen bilden und zu ihrer Entwicklung beitragen. Des Weiteren finde ich es wichtig, die Medienlandschaft und besonders das Fernsehen weiter auszubauen.


Ermöglicht wurde der Medientrialog durch finanzielle Unterstützung des Auswärtigen Amtes. Das Netzwerktreffen vermittelte den afrikanischen Kollegen einen Einblick in die europäische Medienlandschaft und ermöglichte den intensiven Austausch zwischen Journalisten der drei Länder DR Kongo, Ruanda und Deutschland.

  • Datum 11.11.2013
  • Autorin/Autor Friederike Rohmann
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  • Permalink https://p.dw.com/p/1AFIE
  • Datum 11.11.2013
  • Autorin/Autor Friederike Rohmann
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