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Politik

Medien: Mehr Handyüberwachung in Deutschland

24. Januar 2018

Die Sicherheitsbehörden nutzen nach einem Bericht häufiger Handydaten, um Verdächtige heimlich zu orten. Auch Verbindungsdaten von Mobilfunkmasten würden vermehrt abgefragt.

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Mobiltelefon
Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

Der Verfassungsschutz verschickt immer mehr sogenannte stille SMS, um Personen zu orten. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem "Handelsblatt" vorliegt. Im zweiten Halbjahr 2017 habe der deutsche Inlandsgeheimdienst rund 180.000 solcher heimlichen Nachrichten an Mobiltelefone von Verdächtigen versandt. Im Vorjahreszeitraum setzte die Behörde die Technik etwa 144.000 Mal ein.

Auch das Bundeskriminalamt (BKA) nutzt diese Fahndungsmethode demnach stärker: Das BKA habe in den vergangenen sechs Monaten des Jahres 2017 fast 22.000 solcher Kurzmitteilungen versandt - rund 5000 mehr als im zweiten Halbjahr 2016.

Bundespolizei nutzt vermehrt Abhörmethoden

Auch bei Funkzellenabfragen sei die Überwachung ausgedehnt worden. Der Netzbetreiber gibt dabei auf Anfrage alle Handynummern heraus, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Funkzelle eingebucht waren. Das BKA habe in der zweiten Jahreshälfte 2017 insgesamt 376 Mal davon Gebrauch gemacht, ein Jahr zuvor nur einmal.

Die Bundespolizei nutze den sogenannten Imsi-Catcher zum Abhören von Telefongesprächen besonders häufig - 61 Mal kam das Überwachungsinstrument zuletzt zum Einsatz - 2016 geschah dies nur in acht Fällen.

myk/jj (dpa, afpd)