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Medaillenfestival der Kanuten

Wolfgang van Kann22. August 2008

Gleich zwei Goldmedaillen holten die deutschen Kanuten am ersten Finaltag von Peking - im Vierer-Kajak der Frauen und im Zweier-Kajak der Männer.

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Der siegreiche Kajak-Vierer der Frauen.Bild: AP

Der Name Fischer verpflichtet im deutschen Kanurennsport. Birgit Fischer ist mit 8 Olympiasiegen nicht nur die erfolgreichste deutsche Kanutin aller Zeiten, sondern auch die erfolgreichste deutsche Olympiateilnehmerin. In den letzten Jahren führte sie die deutschen Kanuten von einem Triumph zum nächsten.

Nun scheint ihre 21jährige Nichte Fanny Fischer diese Rolle zu übernehmen. Sie führte bei ihrer ersten Olympiateilnahme den Kajak-Vierer über 500 m gleich zum Olympiasieg und sicherte damit in dieser Bootsklasse den vierten Triumph in Folge. Die zweimalige Weltmeisterin hat den Erwartungsdruck vor und in Peking gespürt. "Der Druck ist natürlich da, ich versuche ihn nicht so an mich rankommen zu lassen, aber man liest natürlich auch, was die Medien berichten, man kriegt mit, was die Journalisten reden und der Druck ist natürlich da und obwohl er auch im Hinterkopf ist, aber ich habe mich einfach auf meine Sache konzentriert mit den Mädels."

Was ihr ausgezeichnet gelang. Das schaffte auch Nicole Reinhardt bei ihrer Olympiapremiere, obwohl sie in den letzten Tagen aus ganz anderen Gründen im Rampenlicht stand – sie hatte sich für den Playboy fotografieren lassen. Für die Routine in dem Boot sorgte Katrin Wagner-Augustin, die bereits zum dritten Mal bei Olympischen Spielen dabei ist. So ganz nebenbei rückte sie in der Liste der erfolgreichsten Sportler ein gutes Stück nach vorn, war dies doch bereits ihr vierter Olympiasieg. Wie die Jungfrau zum Kinde kam Conny Waßmuth zum Olympiasieg, war sie doch für den Vierer gar nicht vorgesehen. Lediglich der krankheitsbedingte Ausfall von Carolin Leonhardt führte dazu, dass sie in diesem Boot mitfuhr. Ihre Reaktion war entsprechend: "So richtig realisieren kann ich es noch nicht, muß ich gestehen. Vom Zuschauer zum Olympiasieger – Wahnsinn."

Eine ungewöhnliche Mischung verhalf dem Kajak-Zweier über 1000 m zu Olympiasieg. Andreas Ihle ist der Routinier im Boot, der schon seit Jahren erfolgreich in der Weltspitze mitfährt. Als es in dieser Saison nicht immer nach Wunsch lief, entschied man sich im Verband für eine mutige Umbesetzung. Mit Martin Hollstein bekam er einen Partner, dem jegliche internationale Erfahrung noch fehlt, der aber wie ein Routinier ohne jede Nervosität die Rennen in Peking durchzog.