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Mazedonien öffnet kurz die Grenze

2. März 2016

Während Tausende Menschen an der griechisch-mazedonischen Grenze ausharren, wurden etwa 170 Menschen durchgelassen. Für Entspannung sorgt das nicht wirklich.

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Flüchtlinge Griechenland Mazedonien Grenze
Bild: Reuters/M.Djurica

Erstmals seit den gewaltsamen Ausschreitungen von Montag durften wieder Flüchtlinge von Griechenland nach Mazedonien einreisen. Etwa 170 Menschen seien am Grenzübergang Idomeni in das Nachbarland gelassen worden, teilten die griechischen Behörden mit. Dennoch ist die Lage weiter angespannt. Auf griechischer Seite warten inzwischen 10.000 Flüchtlinge unter miserablen Bedingungen auf die Weiterreise. Viele von ihnen blockierten die Eisenbahntrasse. Zusätzlich sollen Hunderte Menschen auf dem Weg zu der stark befestigten Grenze sein.

Keine Flüchtlinge in Kroatien und Slowenien

Die weitgehende Grenzschließung wirkt sich auch auf die anderen Länder entlang der Balkanroute aus. In Kroatien und Slowenien wurde nicht ein einziger Flüchtling gezählt. Am Dienstag waren es rund 450, wie die Polizei in Zagreb und Ljubljana mitteilte. Damit kommen insgesamt täglich deutlich weniger Menschen über diesen Transitweg nach Österreich und Deutschland als die 580 am Tag, auf die sich die Balkanländer Mitte Februar ohne Griechenland geeinigt hatten. Zum Vergleich: Im Dezember letzten Jahres waren es teilweise über 4000 Menschen am Tag gewesen.

Flüchtlinge bitten um Essen

Die Versorgung der gestrandeten Menschen wird derweil immer schwieriger. Ihre Gesundheit - vor allem die der Kinder - sei in Gefahr, warnten mehrere humanitäre Organisationen. Offiziell gebe es in dem Flüchtlingslager Idomeni Platz für 1600 Flüchtlinge, der Rest schlafe unter freiem Himmel oder in selbst mitgebrachten Zelten, sagte Michaela Sieger, eine vor Ort tätige österreichische Caritas-Mitarbeiterin, der Wiener Presseagentur Kathpress. Die Stimmung im Camp sei angespannt, seit Dienstag habe es aber keine Ausschreitungen mehr gegeben. Griechische Medien berichteten, verzweifelte Migranten hätten in der Nacht an den Türen der rund 100 Einwohner des Dorfes von Idomeni geklopft und um Lebensmittel und Milch für ihre Kinder gebeten.

Bislang sind Schätzungen der Behörden zufolge insgesamt mehr als 25.000 Menschen in Griechenland wegen der weitgehenden Schließung der Balkanroute stecken geblieben. Um die Menschen unterbringen zu können, werden in Nord- und Mittelgriechenland mehrere Aufnahmelager in ehemaligen Kasernen, verlassenen Lagerhallen und alten Flugplätzen errichtet.

wo/wl (dpa, afp, kna)