1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Etappenziel erreicht

20. Juni 2013

Die Demonstranten in Brasilien haben eines ihrer wichtigsten Ziele erreicht: Die Fahrpreiserhöhung für Busse und U-Bahnen wurde landesweit zurückgenommen. Trotzdem ist noch nicht Schluss mit dem Protest.

https://p.dw.com/p/18tH1
Demonstranten in Brasilien (Foto: AP )
Bild: picture alliance/AP Photo

In São Paulo löste der Beschluss Jubel aus. Gouverneur Geraldo Alckmin und der Bürgermeister der Elf-Millionen-Stadt, Fernando Haddad, hatten die Preisrücknahme am Abend verkündet. Beide Politiker sprachen von einem "großen Opfer" und stellten klar, dass die Einnahmelücke durch Maßnahmen an anderer Stelle gestopft werden müsse.

Brasilien: Massendemos gehen weiter

Auch in Rio de Janeiro kündigte Bürgermeister Eduardo Paes die Rücknahme der Ticketpreiserhöhung an. In sieben anderen Städten war der Schritt bereits in den vergangenen Tagen angekündigt worden.

Die Fahrpreiserhöhung war aber nur ein Grund, weshalb in den vergangenen Tagen Hunderttausende Brasilianer auf die Straße gegangen waren. Sie protestieren auch gegen die Kosten in Milliardenhöhe für die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016. Zudem kritisieren sie Korruption sowie mangelnde Investitionen ins Bildungs- und Sozialsystem.

In Niteroi bei Rio de Janeiro demonstrierten am Mittwochabend wieder tausende Menschen. Es kam zu Zusammenstößen mit Sondereinheiten der Polizei, die mit Tränengas vorgegangen waren. Auch in São Paulo zogen wieder tausende Menschen über die zentrale Avenida Paulista.

In Fortaleza im Nordosten des Landes hatten rund 25.000 Demonstranten vor einem Confed-Cup-Spiel der brasilianischen Fußballnationalmannschaft gegen Mexiko den Zugang zum Stadion blockiert. Bei anschließenden Straßenschlachten mit der Polizei wurden mindestens zwei Protestteilnehmer verletzt.

Spezialkräfte der Polizei, einige davon auf Pferden, feuern Tränengas auf Demonstranten(Foto: dpa)
Straßenschlachten mit der Polizei in der Nähe des Stadions von FortalezaBild: picture-alliance/dpa

Für Donnerstag sind neue Kundgebungen geplant - auch in Rio, wo die Nationalmannschaften Spaniens und Tahitis im Confederations Cup aufeinander treffen. FIFA-Generalsekretär Jérôme Valcke erwartet eine Million Demonstranten. Unangenehm, meinte er am Rande des Spiels Brasilien-Mexiko, aber "wir können nichts tun".

uh/as (dpa,rtr)