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Massenpanik an kenianischer Universität

12. April 2015

Explosionen an der Universität in Nairobi haben Studenten in Panik versetzt - viele sprangen aus Angst vor einem Angriff aus den Fenstern. Nach dem jüngsten Terroranschlag steht Kenia noch immer unter Schock.

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Menschen im Bus nach Explosion an der Universität von Nairobi (Foto: picture-alliance/AP Photo/Azim)
Bild: picture-alliance/AP Photo/Azim

Vier Explosionen, Schreie aus dem Wohnheim der Studentinnen, dann schwappte die Panik auf den Männerflügel über. Ein explodierter Transformator hat laut kenianischen Behörden an der Universität in Nairobi für eine Massenpanik gesorgt. Ein Student starb und 150 weitere wurden verletzt.

Die Studenten hätten einen Terrorangriff gefürchtet, teilte der Vizekanzler der Universität, Peter Mbithi, mit. Viele seien in Panik aus den oberen Stockwerken ihrer Studentenwohnheime gesprungen. "Wir haben einen männlichen Studenten verloren, der aus dem fünften Stock gefallen ist", sagte Mbithi. Die Verletzten seien inzwischen in Krankenhäuser gebracht worden.

Schreckgespenst Al-Shabaab

Es war die Angst vor einem Anschlag, wie er am 2. April im kenianischen Garissa stattgefunden hatte, der die Studenten aus ihren Fenstern springen ließ. Vier maskierte Männer hatten damals die Universität im Südosten des Landes gestürmt und anschließend fast 16 Stunden lang besetzt. Die militanten Islamisten brachten gezielt christliche Studenten in ihre Gewalt. Anschließend töteten sie 148 Menschen, die meisten von ihnen Studenten. Die kenianische Polizei und Armee riegelten das Gelände ab. Nach stundenlangen Gefechten konnten die Sicherheitskräfte dann die Geiselnahme beenden. Dabei sind die vier Angreifer getötet worden. Über 580 Menschen wurden gerettet.

Zu der Tat bekannte sich Al-Shabaab, eine somalische Terrormiliz, die als regionaler Ableger des Terrornetzwerks Al Kaida gilt und die Regierung in Somalia bekämpft. Seit 2011 verüben Shabaab-Extremisten immer wieder auch im Nachbarland Kenia Anschläge.

Kenianisches Flüchtlingscamp schließt

Als Reaktion auf den blutigen Terrorangriff will Kenia nun das weltgrößte Flüchtlingslager Dadaab nahe der somalischen Grenze schließen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk müsse das Lager mit 350.000 Bewohnern binnen drei Monaten schließen und nach Somalia verlegen, gab der kenianische Vizepräsident William Ruto bekannt. Die Flüchtlingscamps beherbergen seit über 20 Jahren vor allem Somalis, die vor Bürgerkriegswirren und islamistischem Terrorismus in ihrem Heimatland geflohen sind.

nin/sp (rtre, ape)