Mark Kaigwa | Kommunikationsspezialist aus Nairobi

Afrika wandelt sich rasant – und neue Kommunikationstechniken sind ein Grund dafür. Mark Kaigwa ist einer der Pioniere des neuen digitalen Afrika.

Mark sitzt vor seinem Computer in einem Café in Nairobi.

"Digitale Bürger und Digital Natives prägen beides, internationale Medien und Kultur - und ihre Werkzeuge sollten Klarheit, Offenheit und Objektivität sein."

Die Vorurteile und Stereotypen, die das Bild des Kontinents prägen, sind ihm bewusst und gerade deshalb will er nun helfen das Bild Afrikas zu verändern - von Safaris und Korruption hin zu Silizium und Produktion.

"Durch das Internet konnten wir verfolgen wie Afrikas Kreative eine neue Geschichte des Kontinents schrieben. Eine die weniger von Auseinandersetzungen, Bürgerkrieg und Katastrophen geprägt und eher der Innovation und erblühenden Wirtschaft gewidmet ist. Ich finde es sinnvoll, Afrika auch von außen zu betrachten. Aber ohne Kontext läuft der Journalismus Gefahr, in eine Erzählweise zu verfallen, die Klischees verstärkt und die Vielfalt und den Facettenreichtum des Kontinents nicht beleuchtet."

Die Entwicklung von Social Media ermöglichte den Digital Natives in Afrika ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen weiterzugeben. "Soziale Medien haben die Welt flach werden lassen", fasst Mark zusammen. Nachrichten und Informationen werden über Soziale Netzwerke geteilt und über Mobiltelefone abgerufen, von denen es in Uganda mehr gibt als Glühbirnen. Auch Kaigwa ermutigt zum Mitmachen: "99 Prozent aller Menschen bewegen sich im Internet, um sich umzuschauen", sagt er, "ein Prozent trägt tatsächlich zur Erstellung von Inhalten bei. Wenn Sie einer davon sind, sind Sie einzigartig." Er selbst begann vor sieben Jahren sich zu beteiligen. Früh war er auf Twitter und anderen Sozialen Medien in Afrika aktiv.

Der IT-Spezialist Mark Kaigwa vor der Skyline von Nairobi

"Wind of change" in Afrika

Kaigwas kenianische Heimat ist Afrikas Silicon Valley - ein Internet-Hotspot voller Innovation. Kommunikationstechnologie steht in der "Silizium-Savanne" für weit mehr als die einfache Berichterstattung von Nachrichten und Veranstaltungen.

Das Internet hat dort ein fruchtbares elektronisches Ökosystem geschaffen. Start-Ups und Online-Finanzdienstleister geben Unternehmern und Innovatoren eine Chance zu wachsen und locken internationale Kapitalanleger an.
Es gibt aber auch Herausforderungen: "Die Führungsebene muss die besten Voraussetzungen für Innovationen schaffen", sagt Kaigwa. "Es erfordert ein gutes Gleichgewicht der gesetzlichen Bestimmungen um Entwicklungen zuzulassen und gleichzeitig die Interessen der Regierung zu verfolgen."

Sowohl er, als auch die DW sind an der Entwicklung der Kommunikationstechnologie im modernen Afrika beteiligt. In Kisuaheli, seiner Muttersprache, ist die DW bereits seit 1963 auf Sendung und sie war der erste Auslandssender, der Nachrichten in Kisuaheli auf das iPhone brachte. Kaigwa verkörpert viele Werte der DW - er ist ein lebendes Beispiel für das, wofür die DW in Afrika schon immer stand: Die Qualität der Medien zu fördern und die Lebenssituation der Menschen zu verbessern, indem man sie mit der Welt verbindet.

Text: Wesley Rahn
Übersetzung: Kerstin Boljahn
Bearbeitung: Dominik Ahrens