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NATO testet ihre Speerspitze

9. Juni 2015

Die neue schnelle Eingreiftruppe der NATO hat den zweiten Teil ihrer ersten großen Übung begonnen. Die Speerspitze der Allianz wird vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts als Abschreckung gegen Russland aufgebaut.

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Tschechische Soldaten der NATO-Eingreiftruppe (Foto: dpa)
Tschechische Soldaten der NATO-EingreiftruppeBild: picture-alliance/dpa/F. Singer

Nach Angaben der Bundeswehr beteiligen sich an dem Manöver "Noble Jump" in Sagan im Westen Polens etwa 2100 Soldaten aus Deutschland, Belgien, Litauen, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Tschechien, Ungarn und den USA. Während der bis zum 18. Juni dauernden Übung kommen auch Hunderte Panzer und andere Militärfahrzeuge zum Einsatz. Die Bundeswehr nimmt mit etwa 350 Soldaten an dem Manöver teil.

Unterstützug für östliche Mitglieder

Die schnelle Eingreiftruppe der NATO aus rund 5000 Soldaten soll Russland angesichts der Ukraine-Krise deutlich machen, dass die westliche Militärallianz zu ihren osteuropäischen Mitgliedern steht. Die auch als Speerspitze bezeichnete "Very High Readiness Joint Task Force" (VJTF) innerhalb der NATO "Response Force" (NRF) soll aus Landstreitkräften bestehen, denen Luft-, See- und Spezialkräfte zugeordnet werden.

Die VJTF soll vom nächsten Jahr an vollständig einsatzfähig sein. Einige Truppenteile sollen dann binnen zwei bis drei Tagen in Krisenregionen entsandt werden können, der Rest innerhalb einer Woche.

In diesem Jahr wird das Konzept getestet, wobei die deutsche Bundeswehr eine Führungsrolle übernimmt. Stützpunkte, um die Kräfte im Falle der Entsendung aufzunehmen, sollen in Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen, Rumänien und Bulgarien entstehen.

Sorgen wegen Ukraine-Krise

Insbesondere Polen und die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sind seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland im Frühjahr 2014 beunruhigt über die Politik ihres Nachbarlandes. Dazu trägt auch die Ausweitung der russischen Militärpräsenz im Luftraum an ihren Grenzen sowie in der Ostsee bei. Die baltischen Staaten wünschen sich deshalb eine permanente Stationierung von NATO-Truppen auf ihrem Staatsgebiet.

wl/cw (dpa, afp)