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MAN überrascht

2. November 2006

Der Maschinen- und Lastwagenbauer MAN rechnet nach einem kräftigen Plus in den ersten neun Monaten mit einem Rekordjahr. Zur Übernahme des schwedischen Konkurrenten Scania äußerte sich MAN-Chef Samuelsson optimistisch.

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Ein MAN- und ein Scania-Lkw stehen sich gegenüber
Werden die beiden Brummi-Hersteller noch zueinander finden?Bild: picture-alliance / dpa

Der Maschinenbau- und Nutzfahrzeugkonzern MAN hat im dritten Quartal dank des anhaltenden Booms auf dem Lkw-Markt einen Gewinnschub verbucht und seine Umsatzprognose für 2006 nach oben geschraubt. Der Gewinn des Konzerns habe sich von 116 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 325 Millionen Euro fast verdreifacht, teilte die MAN AG am Donnerstag (2.11.2006) in München mit. Der operative Gewinn – Gewinne aus dem reinen Kerngeschäft des Unternehmens – erreichte 278 Millionen Euro, fast zwei Drittel mehr als ein Jahr zuvor.

Mindestens zehn Prozent Umsatzplus für 2006 angekündigt

Im Gesamtjahr will sich der Konzern, der zurzeit vor allem wegen des Übernahmepokers um den schwedischen Lastwagenhersteller Scania im Fokus steht, seinen Umsatz von gut 13 Milliarden Euro im vergangenen Jahr nun um mindestens zehn Prozent steigern. Zuletzt hatte MAN-Chef Hakan Samuelsson ein Plus um acht Prozent in Aussicht gestellt. In den ersten drei Quartalen kletterte der Umsatz um 18 Prozent von 2,75 Milliarden auf 3,25 Milliarden Euro.

"2006 werden wir noch etwas besser abschneiden als bisher erwartet", verkündete Samuelsson in München. "Damit wird 2006 das erfolgreichste Jahr unserer Unternehmensgeschichte." Auch 2007 werde ein gutes Jahr, ergänzte er mit Blick auf den anhaltenden Boom auf dem europäischen Lkw-Markt.

Gerüchte über den neuen Chefposten

Die geplante Übernahme des schwedischen Konkurrenten Scania sieht Samuelsson auf gutem Weg. Seine Chancen auf den Chefposten des fusionierten Unternehmens schwinden jedoch offenbar. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" vom Donnerstag bevorzugen die MAN-Investoren den früheren Mercedes-Chef Eckhard Cordes. Er sanierte bis 2004 die Nutzfahrzeugsparte von DaimlerChrysler und gelte als "Trucker" mit Gespür für die Kunden. Im Kampf um die Nachfolge von Daimler-Chef Jürgen Schrempp zog Cordes den Kürzeren gegen Dieter Zetsche und verließ den Konzern. Der 55-Jährige ist seit Januar Chef des Duisburger Mischkonzerns Haniel.

Ob MAN bereits mit dem umworbenen Konkurrenten Scania oder dessen Großaktionär Investor gesprochen hat, wollte MAN-Chef Samuelsson am Donnerstag in einer Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen nicht kommentieren. (kap)