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Stundenlanger Irrflug von MH370?

16. März 2014

Flug MH370 bleibt verschwunden. Noch immer gibt es keine konkrete Spur zu dem vermissten Flieger der Malaysia Airlines. Ermittelt wird nun offiziell wegen Entführung, Sabotage und Terrorismus.

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Malaysia Airlines Boeing 777 (Archivbild: dpa)
Eine Boeing 777 der Malaysia-Airlines (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa

Das Rätsel um Flug MH370

Malaysias Polizeichef Khalid Abu Bakar bestätigte in Kuala Lumpur vor der Presse, bei der mit 239 Insassen verschwundenen Passagiermaschine werde nun offiziell wegen Entführung, Sabotage und Terrorismus ermittelt. Im Zuge der Ermittlungen bat Malaysia laut eigenen Angaben die USA, China, Frankreich und nicht näher genannte weitere Staaten mit Zugang zu Überwachungssatelliten im Einsatz von Geheimdiensten um die Weiterleitung von Daten. Insgesamt 25 Länder beteiligen sich inzwischen an der Suche nach MH370.

Die Boeing 777-200 der Malaysia Airlines flog nach derzeitiger Kenntnis noch etwa sieben Stunden nach dem Verschwinden vom Radar weiter, mit verändertem, nach Westen gerichtetem Kurs. Die mutmaßliche Flugdauer entspricht in etwa dem Zeitpunkt, zu dem der Maschine normalerweise der Treibstoff ausgegangen sein müsste. Die malaysische Regierung beschrieb zwei mögliche Flugkorridore des verschollenen Passagierjets, die sich von Kasachstan bis zum südlichen Indischen Ozean erstrecken.

Nach Angaben des Verkehrsministeriums in Kuala Lumpur werden beide Möglichkeiten "gleichrangig" geprüft. Experten halten die südliche Route über das offene Meer aber für wahrscheinlicher, denn auf dem Nordkurs hätte die Maschine mehrere nationale Lufträume unbemerkt passieren müssen.

Wie vom Erdboden verschluckt

Die malaysischen Behörden hatten zuletzt zögerlich eingeräumt, dass man ein Flugzeugunglück aufgrund technischer Ursachen mit höchster Wahrscheinlichkeit ausschließen könne. Der offenkundige Kurswechsel der Maschine deute stark auf "gezieltes Handeln von jemandem an Bord" hin. Weiter heißt es, dass es sogar Indizien für eine Landung der Boeing gebe. Ohne ins Detail zu gehen, erklärte der Chef der malaysischen Behörde für Zivilluftfahrt, Azharuddin Abdul Rahman, am Sonntag vor der Presse, es sei "möglich, dass das Flugzeug am Boden war, als es einige Satellitensignale sendete".

Am Samstag hatte die malaysische Regierung bekannt gegeben, dass die Kommunikationssysteme an Bord des Flugzeugs offenbar nacheinander und manuell abgeschaltet wurden, bevor es von den Radarschirmen verschwand. Es gibt jedoch einige wenige Signale, die automatisch weitergesendet wurden.

Die Untersuchungen konzentrieren sich inzwischen auf die Durchleuchtung des Hintergrunds aller Flugzeuginsassen. Nach letztem Kenntnisstand waren außer den Piloten keine anderen Menschen an Bord, die eine 777 fliegen könnten.

qu/sti (dpad+e, afp, APE)