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Mahnungen und Warnungen

10. November 2011

EU-Kommissar Olli Rehn: die letzte Warnung +++ IWF-Chefin Lagarde mahnt die Europäer +++ Kann Italien es schaffen? +++ Der Mobilfunkmarkt im südlichen Afrika boomt und bereitet neuen, pfiffigen Geschäftsmodellen den Weg

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Gestern haben wir die Konjunkturprognose der sogenannten Fünf Wirtschaftsweisen aus Berlin vorgestellt. Die Aussichten für Deutschland waren darin gar nicht so schlecht gewesen. Heute ging der Blick jedoch nach Brüssel, wo die Europäische Union einen Blick in die Zukunft getan hat. Die EU-Experten müssen mehr im Blick haben als die deutschen Wirtschaftsauguren: 27 Mitgliedsstaaten, von denen 17 eine gemeinsame, stark unter Druck stehende Währung haben. Diesen Druck spürt besonders der Wirtschafts- und Währungskommissar der EU, der Finne Olli Rehn. Als er seine Konjunkturprognose erläuterte, sparte er daher nicht mit warnenden Worten.

Das Vertrauen in die Haushaltspolitik und eine solide Ausgabenpolitik der Eurostaaten ist entscheidend wichtig. Das sieht auch die Vorsitzende des Internationalen Währungsfonds, die Französin Christine Lagarde, so. Der IWF gehört mit der EU-Kommission und der Europäischen Zentralbank zur sogenannten Troika, die den europäischen Schuldenjongleuren bei der Sanierung ihrer Haushalte helfen will. Da kommt dem Wort der IWF-Chefin natürlich großes Gewicht zu. Christine Lagarde ist heute in Peking um Gespräche mit der chinesischen Regierung zu führen. Aus dem fernen Osten hat sie die Europäer eindringlich gemahnt.

Besonders die Lage in Italien macht zurzeit große Sorgen, könnte ein Bankrott dieser Volkswirtschaft unabsehbar ernste Folgen nicht für Europa sondern sogar für die gesamte Weltkonjunktur haben. Wie sind die römischen Turbulenzen einzuschätzen? Kann Italien wieder auf den Pfad der fiskalischen Tugend zurückfinden? Das wollten wir von Jörg Krämer wissen, dem Chefvolkswirt der Commerzbank

Und wo bleibt das Positive? Es gibt auch gute Neuigkeiten und man muß auch nicht lange nach ihnen suchen. Allerdings kommen sie oft nicht aus Europa, sondern, wie in diesem Fall, aus Afrika. An dessen südlichem Ende, so weit entfernt von Europa, wie es auf diesem Kontinent nur geht, gibt es einen überraschenden Boommarkt. Und zwar – ausgerechnet – in der High-Tech-Branche. Nirgendwo sonst wächst der Mobilfunkmarkt so rasant wie zwischen den Victoria-Fällen und dem Kap der Guten Hoffnung. Eine halbe Milliarde Menschen besitzt dort ein Handy und nutzt es nicht nur zum Telefonieren, sondern zunehmend auch als PC-Ersatz. Und dabei entstehen, wie nebenbei, auch ganz neue Geschäftsmodelle.

Moderation: Dirk Ulrich Kaufmann

Redaktion: Rolf Wenkel