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Mahnmal für Michael Brown zerstört

27. Dezember 2014

In den USA wird der Streit um Polizeigewalt vor allem gegen Afroamerikaner immer hitziger. In Ferguson beschädigten Unbekannte ein Mahnmal für den erschossenen Teenager Michael Brown.

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Denkmal für den getöteten schwarzen Jugendlichen Michael Brown in Ferguson (Foto: Reuters)
Bild: rtr

Unbekannte haben das Mahnmal aus Blumen, Stofftieren und Fotos für den von einem weißen Polizisten getöteten schwarzen US-Teenager Michael Brown überfahren. Augenzeugen sagten im US-Fernsehen, ein Auto sei mit Absicht über die häufig besuchte Stelle auf einer Straße in der Kleinstadt Ferguson im US-Bundesstaat Missouri gefahren. (Das Artikelbild zeigt das Denkmal vor der Zerstörung.)

Mehrere Anwohner kamen nach dem Vorfall zu dem Mahnmal, um zerstörte Geschenke zu entsorgen und frische Blumen sowie andere Gegenstände aufzustellen. Angehörige und Unterstützer der Familie Brown hatten das Denkmal im August errichtet, nachdem ein weißer Polizist den 18-Jährigen erschossen hatte. Im September hatte ein Brand Teile des Denkmals zerstört.

Proteste gegen Polizeigewalt

Die tödlichen Schüsse hatten in Ferguson tagelange, teils gewalttätige Proteste ausgelöst. Die Proteste nahmen weiter zu, nachdem eine Jury entschieden hatte, den Polizisten nicht anzuklagen, der den unbewaffneten Brown erschossen hatte. Auch in zahlreichen anderen US-Städten kam es zu Demonstrationen gegen Polizeigewalt und mutmaßlichen Rassismus bei Polizei und Justiz. Weitere Fälle von tödlicher Gewalt von Polizisten gegen Afroamerikaner sorgten für neue Empörung und Demonstrationen.

Beisetzung eines erschossenen Polizisten

Am 20. Dezember erschoss ein schwarzer US-Bürger in New York nach eigenen Angaben aus Rache zwei Polizisten und tötete sich dann selbst. Einer der beiden Beamten, der 40-jährige Rafael Ramos, soll an diesem Samstag beerdigt werden. US-Vizepräsident Joe Biden hat seine Teilnahme an der Beisetzung angekündigt. Nach einem Bericht der Zeitung "Queens Courier" wollen rund 10.000 Polizisten ebenfalls daran teilnehmen. Ein Sprecher ging im TV-Sender CNN sogar von bis zu 25.000 Beamten aus.

Anfang Dezember hatte ein Geschworenengremium in New York entschieden, einen weißen Polizisten für den gewaltsamen Tod des schwarzen Eric Garner nicht zur Rechenschaft zu ziehen. Der Polizist hatte Garner bei der Festnahme wegen angeblich illegalen Zigarettenhandels in den Würgegriff genommen. Dessen Hilferufe, er bekomme keine Luft mehr, ignorierte er. Der asthmakranke Schwarze, ein sechsfacher Familienvater, starb wenig später.

wl/det (dpa, afp, rtr)